«Ich habe nicht damit gerechnet soweit vorne zu landen, weil ich gestern Halsschmerzen bekommen habe. Deshalb freue ich mich über die Platzierung, auch wenn es natürlich immer traurig ist, eine Medaille so knapp auf dem Zielstrich zu verpassen», sagte Fietzke im Ziel.

«Unsere Strategie lag nicht fest, wir haben mehrere Taktiken durchgesprochen. Nur ein war klar, dass wir immer vorn fahren sollten», so Fietzke. Und das klappte auch zunächst gut. Benedikt Benz zeigte sich vorn, dann fuhr Paul Fietzke mit den Besten mit. Teamkollege Ian Kings, der in der Anfangsphase des Rennens sehr offensiv vorn fuhr, hatte Pech, fiel nach einem Sturz zurück. Fietzke aber konnte sich an der Spitze behaupten.

Von Beginn an war das Tempo extrem hoch. Als der erste Berg nach etwas mehr als 25 Kilometern erreicht wurde, zerfiel das Feld bereits in mehrere Gruppen. Daraus entstand im weiteren Verlauf eine größere Gruppe mit vielen Favoriten, unter ihnen auch Fietzke und Fahrer wie Europameister Felix Orn-Kristoff (Norwegen), Senna Remijn (Niederlande), Hector Alvarez (Spanien) und Albert Withen Philipsen (Dänemark). Aus der Gruppe konnte sich dann Finn absetzen und war eine Zeitlang alleine an der Spitze des Rennens, ehe er bei noch 37 zu fahrenden Kilometern von den Favoriten gestellt wurde.

In der Situation bildete sich eine neue vierköpfige Spitzengruppe mit Philipsen, Finn, Grindley und Alvarez. Aus der musste jedoch am Berg zunächst Grindley reißen lassen, dann verlor auch Alvarez den Anschluss. Philipsen ging dann gemeinsam mit Finn in die Abfahrt, versteuerte sich dort in einer Kurve und stürzte. Damit war der Däne aus dem Rennen und konnte es auch nicht beenden. Finn lag daraufhin wieder alleine an der Spitze. Zwar schloss er sich zwischenzeitlich wieder mit Alvarez zusammen, doch der konnte dem Italiener nicht lange folgen. Der baute seinen Vorsprung immer weiter aus und gewann mit 2:05 Minuten Vorsprung.

16 Kilometer vor dem Ziel kam Grindley zurück zu Alvarez. Doch auch dessen Hinterrad konnte der Spanier nicht mehr halten. Grindley konnte sich so die Silbermedaille sichern, während Alvarez um Bronze kämpfte. Zwei Kilometer vor dem Ziel fuhr dann aber noch einmal ein Trio mit Fietzke, Remijn und Ashlin Barry (USA) an ihm vorbei. Dadurch fuhr Fietzke, vergangenes Jahr Vize-Weltmeister auf der Straße, plötzlich noch um eine Medaille. «Zum Schluss war jeder leer, es war ein Ausscheidungsfahren. Ich konnte zunächst am Berg nicht mehr mitgehen, dann habe ich aber noch mal den Sprung nach vorn geschafft», so Fietzke. Der 18-Jährige eröffnete den Sprint, musste sich jedoch im Fotofinish Remijn geschlagen geben.

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