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Bei der Marathon-WM gab es ein Duell zwischen Anika Landvad und Sabine Spitze - vielleicht auch bei der Cross-Country-WM? Foto: Archiv/Armin M. Küstenbrück
04.09.2017 14:22
Spitz und Fumic mit Medaillenhoffnungen bei der MTB-WM

Cairns (rad-net) - 20 Cross-Country-Fahrer und sieben Downhill-Spezialisten vertreten den Bund Deutscher Radfahrer (BDR) ab Mittwoch, den 6. September, bei den 28. Mountainbike-Weltmeisterschaften im australischen Cairns. Sabine Spitz und Manuel Fumic hegen bei den Rennen am Samstag vorsichtige Medaillenhoffnungen. Den Auftakt bildet das Staffelrennen am Mittwoch um 7 Uhr Mitteleuropäischer Zeit.

2016 war sie beim Weltcup in Cairns Fünfte, 2014 Vierte, nachdem sie durch einen Defekt den zweiten Rang verlor. Das sind genügend Gründe davon auszugehen, dass Sabine Spitz ein weiteres Mal um WM-Edelmetall fahren kann. «Ich denke, ich habe schon eine Chance, doch Chancen beinhalten ja immer auch unbekannte Größen. Ziel ist es, um die Medaillen mitzufahren», erklärt Spitz, die insgesamt bereits 15 WM-Medaillen angesammelt hat und dieses Jahr auch schon Silber bei der Marathon-WM gewonnen hat.

Und dort erst im Sprint geschlagen von der Dänin Annika Langvad, die auch im Cross-Country Titelverteidigerin ist. Favorisiert sind aber eher Jolanda Neff (Schweiz) nach ihrem Sieg im Val di Sole und Weltcup-Gesamtsiegerin Yana Belomoina aus der Ukraine.

Das Damen-Trio, das Bundestrainer Peter Schaupp nominiert hat, ist der schlagkräftigste Teil des Aufgebots. Auch Helen Grobert und Adelheid Morath können an guten Tagen in die Top-Fünf fahren.

Grobert ist guter Dinge. 2014 gewann sie dort ihr erstes U23-Weltcuprennen und 2016 fuhr sie bei der Elite auf Platz sechs. «Es ist eine tolle Strecke und ich habe gute Erinnerungen. Wenn ich gesund bin, ist ein super Ergebnis drin, da bin ich mir sicher», sagt die 25-Jährige aus Weilheim-Remetschwiel.

Und die Freiburgerin Adelheid Morath ist nach Rang sechs beim Weltcup-Finale im Aufwind. «Ich habe viel Positives mit nach Cairns genommen. Das Klima passt und die Strecke auch», so die 33-Jährige.

Bei den Herren ruhen die Hoffnungen auf Manuel Fumic. Der Kirchheimer konnte starke Ansätze in Mont Sainte Anne und im Val di Sole nach Sturz, respektive Defekt, nicht in ein entsprechendes Resultat ummünzen.

Er versucht das Positive mit in die WM zu nehmen. «Ich sehe die letzten Rennen nicht als Enttäuschung, sondern denke, dass sie ein richtiger Schritt nach vorne waren. Wenn auch mit Pech und nicht dem Resultat, das ich mir vorgestellt habe», stellt Fumic das für ihn Positive in den Vordergrund. «Für mich war es wichtig, um vor dem letzten großen Rennen zu wissen, wo ich stehe.»

Wo er sich sieht? «Mit einer guten Tagesform bin ich im Bereich der Medaillen», formulierte der 35-Jährige. Dort trifft er auf Titelverteidiger Nino Schurter (Schweiz), der nach einer blitzsauberen Weltcup-Saison mit sechs Siegen als Topfavorit gilt.

Seine nominierten männlichen Teamkollegen sind eher eine Option auf die Zukunft. «Wir blicken schon in Richtung 2020 und 2024», sagt Bundestrainer Peter Schaupp. «Das ist unser Auftrag.» Markus Schulte-Lünzum hat ja schon Leistungen mit Anschluss an die Weltklasse gezeigt, Christian Pfäffle und Ben Zwiehoff sollen herangeführt werden.

Das gilt natürlich auch für die fünf U23-Fahrer, die den Trip auf die andere Seite der Erdkugel antreten. Georg Egger, Lukas Baum und Max Brandl können durchaus in Medaillen-Nähe geraten - wenn alles zusammen passt. Aber auch Robin Hofmann ist ein Talent.

Antonia Daubermann ist die einzige weibliche Vertreterin. Im zweiten U23-Jahr wäre ein Top-Ten-Resultat schon ein Erfolg.

Bei den Juniorinnen hat Ronja Eibl bei der EM ihr Talent aufblitzen lassen, bis sie an vierter Stelle liegend einen Defekt an der Schaltung erlitt. Leonie Daubermann könnte ebenfalls in den Top Sechs mitmischen, genauso wie die jahrgangsjüngere Franziska Koch. Und nachdem das Trio bei der UCI Junior Serie in dieser Reihenfolge auf den Plätzen zwei bis vier gelandet ist, könnte zumindest eine auch in Medaillennähe kommen.

Bei den Junioren hofft der Deutsche Meister David List auf einen besseren Tag als bei der Europameisterschaft. Dann ist auch für ihn ein gutes Resultat drin, genauso wie für Tim Meier.

Jetlag und die äußeren Bedingungen seien immer gewisse Unsicherheitsfaktoren, gerade bei jungen Athleten.

Den Auftakt bildet am Mittwoch das Staffelrennen. Seit 2010 waren die Deutschen immer unter den besten Fünf, doch die letzte Medaille (Bronze) gab es 2013. Favorisiert sind Titelverteidiger Frankreich und Europameister Schweiz. Vor allem, nachdem seit diesem Jahr mit fünf Sportlerinnen und Sportler gefahren wird. Eine weibliche U23-, oder U19-Fahrerin wurde addiert. Das macht es für den BDR zum Beispiel deutlich schwerer mitzuhalten, denn im U23-Bereich ist man aktuell nicht so stark aufgestellt. Juniorin Franziska Koch wird gegen U23-Europameisterin Sina Frei zwangsläufig viel Zeit verlieren.

Im Lager der Downhiller ruhen die Hoffnungen auf Johannes Fischbach und Junior Max Hartenstern. Medaillenplätze sind aber kaum in Reichweite.

Das BDR-Aufgebot für die Mountainbike-WM 2017
Cross-Country
Herren:
Manuel Fumic (Kirchheim/T. / Cannondale Factory Racing)
Markus Schulte-Lünzum (Haltern/Focus XC)
Christian Pfäffle (Neuffen/Möbel Märki)
Ben Zwiehoff (Essen/Bergamont)

Damen:
Sabine Spitz (Niederhof/Wiawis)
Adelheid Morath (Freiburg/Bikesportworld)
Helen Grobert (Cannondale Factory Racing)

U23 Herren:
Georg Egger (Obergessertshausen/Lexware)
Lukas Baum (Neustadt/W./Kurschat Consulting)
Maximilian Brandl (Freiburg/Lexware)
Robin Hofmann (Lohr a.M./ Haibike-KMC)

U23 Damen:
Antonia Daubermann (Gessertshausen/Global Fine Arts-Stevens)

Juniorinnen:
Ronja Eibl (Grosselfingen/Gonso-Simplon)
Leonie Daubermann (Gessertshausen/Global Fine Arts-Stevens)
Franziska Koch (Mettmann/Stevens MTB Racing)

Junioren:
David List (Friedrichshafen/Lexware)
Tim Meier (Rheinfelden/Head Ciclo)
Jannick Zurnieden (Freiburg/Lexware)
Leon Reinhard Kaiser (MSV Essen-Steele)
Jakob Niemeyer (Offenburg/Freiburger Pilsner-Merida)

Downhill
Herren:
Johannes Fischbach (Tirschenreuth/Radon Factory DH Racing)
Jasper Jauch (Weyarn/Santa Cruz)
Joshua Barth (Neuenbürg/Solid-Reverse)

Junioren:
Max Hartenstern (Geringswalde/Cube)
Till Ulmschneider (Gerlingen/Sram Young Guns)
Florian Werres (Hofheim/Taunus/Pivot Cycles)
Simon Maurer (Spalt/Sram Young Guns)

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