München (rad-net) - Theo Reinhardt hat bei der Bahn-Europameisterschaft im Ausscheidungsfahren die Silbermedaille gewonnen. Er musste sich nur Weltmeister Elia Viviani geschlagen geben. Auch im Sprint sind die deutschen Frauen auf Medaillenkurs.
«Mein Plan war es, von vorne zu fahren, um allen brenzlichen Situationen aus dem Weg zu gehen», erklärte Reinhardt seine Taktik, die von Erfolg gekrönt war. «Ich habe nicht mit der Silbermedaille gerechnet, ich freue mich sehr. Vor heimischem Publikum eine Medaille zu gewinnen, ist immer etwas Besonderes. Hier ist eine riesige Stimmung.» Gegen Viviani verloren zu haben, sei keine Schande. Der Italiener war heute ohnehin der Marathon-Mann unter allen Radsportlern: Er war am Morgen das 207 Kilometer lange Straßenrennen gefahren, wurde dort Siebter, kam dann zur Radrennbahn und schnappte sich rund fünf Stunden nach dem Zieleinlauf am Odeonsplatz in der Messehalle im Ausscheidungsfahren die Goldmedaille.
Lena-Charlotte Reißner wurde im Punktefahren Elfte. Nicht zu schlagen war Weltmeisterin Lotte Kopecky aus Belgien. Sie holte drei Rundengewinne heraus und sammelte insgesamt 85 Punkte. Damit hatte sie 32 Zähler mehr auf dem Konto als Silvia Zanardi (53 Punkte/Italien), die Zweite wurde. Victoire Berteau (47/Frankreich) belegte Rang drei.
Im Sprint-Turnier haben die deutschen Frauen erneut beste Chancen auf Edelmetall, denn sie stehen beide im Halbfinale. In der Qualifikation belegten Emma Hinze (10,372 Sekunden) und Lea Sophie Friedrich (10,543) die Plätze zwei und drei, während Mathilde Gros (Frankreich) in 10,326 Sekunden am schnellsten war. Im Achtelfinale schalteten beide ihre Gegnerinnen souverän aus und auch im Viertelfinale hatten beide keine Probleme. Hinze besiegte Sophie Capewell (Großbritannien) glatt in zwei Läufen, Friedrich setzte sich gegen Oleksandra Lohviniuk (Ukraine) ebenfalls deutlich durch. Im Halbfinale trifft Hinze auf Laurine van Riessen (Niederlande), Friedrich fährt gegen Gros.