La Loge des Gardes (rad-net) - Tadej Pogacar hat bei Paris-Nizza seinen nächsten Saisonsieg eingefahren. Der UAE-Emirates-Profi setzte sich nach 164,7 Kilometern bei der Bergankunft hinauf nach La Loge des Gardes durch und übernahm auch das Gelbe Trikot.
Zunächst wurde das Teilstück aber von einer siebenköpfigen Ausreißergruppe um den deutschen Profi Maurice Ballerstedt (Alpecin-Deceuninck) bestimmt. Die Angreifer holten auf den ersten rund 100 flachen Kilometern bis zu fünf Minuten Vorsprung heraus. Dann kam jedoch Bewegung ins Feld. Bei Seitenwind beschleunigte das Team UAE-Emirates, wodurch sich das Feld zerteilte. Das war allerdings nur von kurzer Dauer. Auch der Versuch von Groupama-FDJ war letztendlich erfolglos.
Dann wurde das Terrain bergiger, es folgten zwei längere Anstiege und allmählich fiel die Spitzengruppe auseinander. Auch das Hauptfeld hatte sich inzwischen dezimiert, als der letzte Ausreißer auf dem Weg zum fast sieben Kilometer langen Schlussanstieg gestellt wurde. Dort angekommen, erhöhten Ineos Grenadiers und UAE-Emirates das Tempo, wodurch weitere Fahrer aus dem Peloton zurückfielen. Auch der Gesamtführende, Magnus Cort (EF Education-EasyPost) musste reißen lassen.
4,3 Kilometer vor dem Ziel blies dann Jonas Vingegaard (Jumbo-Visma) zum Angriff und Pogacar ging direkt mit. Der wollte jedoch keine Führungsarbeit übernehmen, sodass die Konkurrenz wieder herankam. Die Situation nutzte David Gaudu (Groupama-FDJ) und setzte sich alleine ab. Doch Pogacar konterte schließlich doch noch 2,5 Kilometer vor dem Ziel. Vingegaard versuchte dran zu bleiben, doch Pogacar fuhr davon und schloss zu Gaudu auf. Im Sprint um den Etappensieg war der zweifache Tour-Sieger schneller und verwies Gaudu auf Rang zwei. Mit 34 Sekunden Rückstand wurde Gino Mäder (Bahrain-Victorious) Dritter, Vingegaard kam als Sechster mit 43 Sekunden Rückstand ins Ziel.
«Es war heute eigentlich nicht mein Ziel, dass ich das Gelbe Trikot übernehme. Aber dazu sagt man natürlich nicht nein», sagte Pogacar im Anschluss an seinen fünften Saisonsieg. Die ersten vier hatte der UAE-Team-Emirates-Profi Mitte Februar bei Jaén Paraiso Interior und der Andalusien-Rundfahrt einfahren können, die er am Ende auch gewann.
Im Gesamtklassement liegt Pogacar nun zehn Sekunden vor Gaudu und 44 vor Vingegaard.