Glasgow (rad-net) - Am fünften Wettkampftag der Para-Radsport-Weltmeisterschaften im schottischen Glasgow hat Maike Hausberger die zweite Medaille für das deutsche Team geholt: Im Zeitfahren über 500 Meter wurde die Cottbusserin überraschend Dritte. Medaillenchancen haben auch der sehbehinderte Thomas Ulbricht und sein Pilot Robert Förstemann im Sprint.
C2-Athletin Hausberger legte die zwei Runden im Chris Hoy Velodrome in 40,889 Sekunden zurück und musste damit nur Amanda Reid (Australien) , die in 38,162 Sekunden Weltrekord fuhr, und Zhenling Song (42,145/China) den Vortritt lassen. «Es ist unglaublich. Ich hatte nach der guten Qualifikation ein bisschen darauf gehofft. Aber dass es geklappt hat, ist wirklich großartig», sagte Hausberger glücklich. Ihre Bestzeit hat sie um rund zwei Sekunden unterboten.
Einen fast perfekten Tag hatten Ulbricht und Förstemann erwischt. Bereits in der Sprint-Qualifikation knackten sie den deutschen Rekord über 200 Meter fliegend (9,85 Sekunden). «Das Rennen lief schon sehr optimal. Wir hätten vielleicht einen größeren Gang fahren können, um noch schneller zu sein, aber wir sind damit erstmal mehr als zufrieden», sagte Ulbricht. «Im Gegensatz zur Konkurrenz haben wir uns seit der WM 2022 sehr deutlich verbessert, das ist ja auch ein klares Zeichen.» Dass in Glasgow alles möglich ist, bewiesen sie auch im Viertelfinale, das sie glatt in zwei Läufen gegen ein italienisches Duo für sich entschieden. Die beiden Berliner fuhren das gesamte Rennen über hinterher, lagen nach einem harten Zielsprint aber doch hauchdünn vorne. Alles kontrolliert, sagte Förstemann: «Ich hatte zu keiner Zeit das Gefühl, dass wir das verlieren könnten. Es war Teil unserer Renntaktik, mit der Energie hauszuhalten. Am Ende hatten wir dann, trotz einer kleinen Welle, das richtige Timing.»
Realistisch gehen beide auch den heutigen Entscheidungstag an: «Wir wollen eine WM-Medaille und hauen alles rein, aber wir müssen die Kirche im Dorf lassen. Die Leistungsdichte ist enorm», so Förstemann.
Manuel Korber belegte im Omnium den zehnten Rang. Vanessa Laws kam in der Einerverfolgung sowie im Scratch zweimal auf Rang acht. Aufgrund einer Verletzung musste Thomas Schäfer seinen Start im Scratch-Rennen der Männer (C4) absagen. Seine Teilnahme beim Straßenrennen und Zeitfahren in Dumfries sei aber nicht gefährdet.