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Georg Egger verpasste beim Weltcup-Finale das Podest nur um drei Sekunden. Foto: Max Fuchs
27.08.2017 12:20
MTB-Weltcup-Finale U23: Egger verpasst Podest um drei Sekunden - Mai und Benz bei Frauen auf 22 und 23

Val di Sole (rad-net) - Beim U23-Weltcup im italienischen Val di Sole hat Georg Egger als Vierter das Podest um drei Sekunden verpasst. Der Italiener Nadir Colledani gewann das finale Rennen der Serie überlegen in 1:14:34 Stunden mit 1:04 Minuten Vorsprung auf den Letten Martins Blums, der damit für den ersten lettischen Weltcup-Gesamtsieg sorgte. Dritter wurde der Norweger Petter Fagerhaug (+1:50). Max Brandl belegte Platz sieben (+2:28).

Albstadt-Sieger Nadir Colledani übernahm schon früh das Zepter und ließ auch Martins Blums in der zweite Runde zurück. Souverän steuerte der Italiener zu seinem zweiten Weltcup-Sieg, während Blums den Vorsprung auf die Verfolger auch bis auf eine Minute ausdehnte.
Dahinter kämpfte Georg Egger (Lexware) um den dritten Podestplatz. Erst mit Nove-Mesto-Sieger Petter Fagerhaug und mit dem Dänen Sebastian Carstensen Fini, der in der vierten von sechs Runden allerdings zu den nächsten Verfolgern zurückfiel.

Egger und Fagerhaug blieben bis zur letzten Runde zusammen. «Am Berg hatte ich das Gefühl genauso stark zu sein, aber im technischen Bereich war Petter etwas besser», erklärte Egger, wie er den Zweikampf um seinen zweiten Podestplatz in dieser Saison verlor.
In der letzten Runde versuchte Egger den Norweger abzuhängen, doch der blieb dran und spielte dann seinen Vorteil aus.
«War ganz gut heute», begann Georg Egger seinen Kommentar. «Klar, Podest wäre schöner gewesen, aber es hat Spaß gemacht. Und nach der Enttäuschung von der EM war das heute wichtig. Es ist gut vor der WM noch mal eine gutes Rennen zu haben.»
Egger verbesserte sich in der Gesamtwertung noch um drei Positionen auf vier. Doch auch wenn er das Duell gegen den Dritten Fagerhaug gewonnen hätte, zum Platz auf dem Podest hätte es nicht gereicht.

Max Brandl (Lexware), der schon im Vorfeld klar gemacht hatte, dass er sich mehr auf die WM konzentriert und das Weltcup-Finale nicht optimal vorbereitet angehen würde, hatte in seinem Rennen gewisse Pendelbewegungen. «Der Start war hart für mich. Das war nach dem Training auch keine Überraschung», so Brandl. «Nach der ersten Runde musste ich mich etwas erholen. Aber ich habe zum Glück nur Positionen, aber nicht viel Zeit verloren.»
Er fuhr von der Verfolgergruppe fast zum Trio um Egger auf, doch dann tauchte er plötzlich wieder an elfter Stelle auf. Als U23-Europameister Gioele Bertolini von hinten kam, konnte sich Brandl noch mal «krass motivieren» und eroberte eine Sekunden hinter dem Italiener noch Rang sieben.

Teamkollege Luca Schwarzbauer wurde nach einer «nicht ganz optimalen Vorbereitung», 33. (+6:04), Lukas Baum landete nach einer Woche Grippe-Pause nur auf Platz 58 (+8:50). Schneller waren Simon Schneller (Bike Junior Team). Er fuhr ein «konstantes, solides Tempo», wie er selber bemerkte, war mit der Platzierung zufrieden. «Aber es war kein perfektes Rennen.» Niklas Schehl tönte ähnlich. «Es war sicher nicht mein bestes Rennen. Der Start lief nicht so gut, ich stand gleich im Stau. Es war okay, aber kein top Wettkampf. Aber ich bin diese Saison da, um zu lernen», so der Bulls-Fahrer, der 53. (+8:20), 26 Sekunden vor Niklas Sell (Stop&Go Marderabwehr), der seine Premiere auf Rang 56 beendete.

U23-Frauen: Courtneys vierter Saisonsieg bringt Gesamterfolg – Mai und Benz auf 22 und 23
Ihr vierter Saison-Erfolg, ihr fünfter U23-Weltcupsieg ingesamt, hat der US-Amerikanerin Kate Courtney im italienischen Val di Sole den Gesamtsieg im U23-Weltcup gebracht. Die US-Amerikanerin von Specialized siegte in 1:14:30 Stunden mit 32 Sekunden vor Sina Frei (jb Brunex-Felt), die zum dritten Mal hintereinander Zweite wird. Auf Rang drei landet die Britin Evie Richards mit einem Rückstand von 1:02 Minuten. Clarissa Mai (Link Rad Quadrat) und Nina Benz (Head Ciclo) landen auf den Plätzen 22 und 23.

Clarissa Mai erwischt einen schlechten Start. «Ich habe die Startrunde gebraucht, um in Tritt zu kommen», erklärt die Hausacherin. Dann fährt sie zu Nina Benz auf und ab da fahren die beiden Baden-Württembergerinnen das Rennen mehr oder weniger gemeinsam.
«Am Berg und auf der Ebene hatte ich richtig Druck. Da hat mir sicher der Rothaus Bike Giro geholfen. In der steinigen Abfahrt hatte ich Zeit verloren. Aber ich habe hart gekämpft und bin zufrieden», kommentierte Mai ihr Rennen, das sie mit 10:25 Minuten Rückstand auf Kate Courtney beendet.
Nina Benz versucht am Berg das Hinterrad von Mai zu halten, kassiert immer mal wieder ein paar Meter, die sie in den Abfahrten wieder schließen kann. Am Ende liegen elf Sekunden zwischen den beiden Deutschen.

«Ich bin im Großen und Ganzen zufrieden», nickt auch Benz. Im Kampf um den Sieg, sind Courtney, Frei und Richards auch in Commezzadura eine Liga für sich. Zwischen Rang drei und vier der Britin Isla Short (OMX Pro) klafft eine Lücke von 3:16 Minuten. Wie in fünf von sechs Weltcup-Rennen standen dominierenden Fahrerinnen die ganze Saison gemeinsam auf dem Podest. Nur in Mont Sainte Anne nicht, als Richards verzichtet hatte.

Nach der 2,3 Kilometer langen Startrunde ergriff Kate Courtney die Initiative, riss die große Gruppe auseinander und verursachte auch eine Lücke zu Frei und Richards, die nie mehr geschlossen wird. Frei hält sich erst zurück, geht dann aber an Evie Richards vorbei und lässt die Konkurrentin hinter sich.
Bis zur dritten von fünf Vier-Kilometer-Runden bleibt der Abstand noch so, dass man sich im Schweizer Lager Hoffnungen auf den zweiten Saisonsieg der 20-Jährigen machen kann. «Dann habe ich einen Fahrfehler gemacht», erklärt Sina Frei, warum der Abstand rasch auf 20 Sekunden anwächst.
Damit ist das Klassement gemacht.

Bemerkenswert ist, dass Sina Frei 1:10 Stunden vor dem Start wird sie zur Anti-Doping-Kontrolle gebeten. Blutabnahme. «Es war halt Pech», meint Frei, «das nächste Mal ist es vielleicht eine andere.» Aber natürlich greift das in den gewohnten Ablauf der Start-Vorbereitungen ein. «Ich wollte gerade zum Warm-Up losfahren», bestätigt Frei, die in der Gesamtwertung auch Platz zwei belegt.


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