Lenzerheide (rad-net) - Nino Schurter (Scott-Sram) hat in Lenzerheide Geschichte geschrieben: Mit 34 Siegen im MTB-Weltcup zog der Schweizer an Julien Absalon vorbei und nun alleiniger Rekordhalter. Er siegte überlegen nach einer langen Solofahrt.
Den Auftakt des Rennens bestimmte Short Track-Sieger Luca Schwarzbauer (Canyon-CLLCTV) maßgeblich mit. Die komplette erste Runde führte er das Feld an und konnte in der zweiten von insgesamt sieben Runden auch die erste Tempoverschärfung von Schurter mitgehen. Allmählich gingen im Feld aber erste Lücken. In dieser Rennphase hatte Schwarzbauer Pech und bekam 1 Kilometer vor Zieldurchfahrt einen Platten am Vorderrad und konnte diesen erst nach weiteren 1,5 Kilometer an der zweiten Techzone reparieren. Am Ende wurde er 45. (+5:21), während Georg Egger als 23. (+3:14) bester Deutscher war.
Unterdesssen hatte sich eine fünfköpfige Spitzengruppe mit Schurter, Mathias Flückiger (Thömus-Maxon), Jordan Sarrou (BMC), Daniele Braidot (CS Carabinieri-Cicli Olympia Vittoria) und Alan Hatherly (Cannondale) gebildet. Doch in der vierten Runde passierte Braidot in einer Kurve bergauf ein kleines Missgeschick, musste vom Rad und bremste dadurch auch Sarrou und Hatherly aus.
Schurter und Flückiger waren sofort enteilt und lagen nun zu zweit an der Spitze. Doch nicht lange. Schurter verschärfte nochmals das Tempo und schüttelte Flückiger ab, um fortan als Solist seine Runden zu drehen. Das tat er mit Erfolg und sein 34. Weltcup-Erfolg, den er mit 15 Sekunden Vorsprung einfuhr, geriet nicht mehr in Gefahr.
Hinter dem Weltmeister bildete sich eine dreiköpfige Verfolgergruppe mit Hatherly, Sarrou und Thomas Griot (Canyon-CLLCTV). Zwar versuchte auf der Schlussrunde immer mal einer der drei Fahrer seine Rivalen mit einem Angriff zu überraschen, doch die Entscheidung um Platz zwei fiel letztendlich im Sprint. In dem war Hatherly vor Sarrou und Griot am schnellsten.
Schurter ließ sich zu diesem Zeitpunkt bereits im Ziel feiern. «Es gibt keinen besseren Ort für meinen 34. Weltcup-Sieg als hier zu Hause in der Schweiz. Es hat einige Zeit gedauert, diesen 34. Sieg zu holen. Es ist unglaublich, dies zu Hause geschafft zu haben. Ich habe alles gegeben und die Zuschauer waren unglaublich», so Schurter im Siegerinterview.