Kopenhagen (rad-net) - Nach 22 Jahren hat ein deutscher Männer-Vierer wieder eine WM-Medaille geholt. Benjamin Boos, Ben-Felix Jochum, Bruno Keßler und Tim Torn Teutenberg, der im Finale anstelle von Felix Groß eingesetzt wurde, erkämpften sich bei den Weltmeisterschaften in Kopenhagen (Dänemark) im Kleinen Finale gegen Japan sensationell die Bronzemedaille.
Schon nach dem ersten Kilometer lag das deutsche Quartett in Führung, wenn auch knapp. Doch auf den folgenden Runden bauten die Deutschen ihre Führung immer weiter aus. Gegenüber den bisherigen Läufen konnten sie sich noch einmal um rund zwei Sekunden steigern und gewannen am Ende mit einer Fahrzeit von 3:52,707 Minuten klar gegen Japan, das obendrein auf den letzten Metern noch einen Sturz seines dritten Fahrers zu verzeichnen hatte und deshalb das Rennen nicht beenden konnte.
«Es ist ein geiles Gefühl, eine Medaille in der Mannschaftsverfolgung der Elite zu gewinnen. Es lastete schon ein bisschen Druck auf uns, als wir gehört hatten, dass es 22 Jahre keine Medaille mehr gegeben hat. Und die Erleichterung ist groß, dass es geklappt hat», so Teutenberg. «Da hatten wir echt nicht mit gerechnet. Die Vorbereitung war knapp. Aber die Zeiten waren im Training gut, so dass wir optimistisch nach Dänemark geflogen sind», freute sich Keßler, der, genauso wie Jochum und Boos, noch gar nicht auf der Welt war, als es das letzte Mal eine deutsche WM-Medaille in der Mannschaftsverfolgung der Männer gab. Jochum sagte: «Bei den Junioren war ich Weltmeister. Jetzt bei meiner ersten Elite-WM zu fahren, war schon eine große Ehre. Und dann noch eine Medaille zu gewinnen, ist einfach nur super. Wir sind noch ein so junges Team, ich hoffe, wir nehmen diesen Schwung mit in die nächsten vier Jahre.» Und Boos erklärte: «Ich war ja schon in Glasgow im letzten Jahr dabei, aber hatte nicht damit gerechnet, dass wir hier um eine Medaille fahren würden. Wir haben unser Bestes gegeben und wurden belohnt.»
Bundestrainer Sven Meyer sah in dem Gewinn der Bronzemedaille einen wichtigen Schritt für den deutschen Vierer: «Wir haben uns an den Plan gehalten, der vorher abgesprochen war. Mega stark, was sie da abgeliefert haben. Das Allerwichtigste aber ist, dass sie ein Zeichen für die Zukunft gesetzt haben.»
Weltmeister wurde Dänemark (3:45,642) nach einem spannenden Duell gegen Großbritannien (3:45,963).
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