Bremen (rad-net) - Bei den Hallen-Weltmeisterschaften in Bremen haben die deutschen Frauen im 2er Kunstradfahren einen Doppelsieg eingefahren. Im 1er Kunstradfahren der Männer gab es unterdessen eine ganz große Überraschung: Philipp-Thies Rapp holte Silber und der scheinbar unbesiegbare Lukas Kohl fuhr zu Bronze, während der Spanier Emilio Arellano die deutsche Siegesserie durchbrach.
Nachdem die beiden deutschen 2er-Teams, die beide ihr WM-Debüt gaben, in der Vorrunde nach Punkten gleichauf waren, konnten sich beide im Finale noch einmal steigern. Dieses Mal waren Henny Kirst/Antonia Bärk mit 128,60 Punkten die etwas Besseren und holten sich erstmals den WM-Titel, während sich Kim Lea Schlüter/Nele Jodeleit über Silber freuen konnten. Bronze ging an die Schweizerinnen Simona Lucca/Larissa Tanner mit 113,58 Punkten.
Und dann gab es wohl die größte Überraschung des Tages. Kohl war mit der Mission angetreten, in Bremen seinen achten WM-Titel zu holen, und nach der Vorrunde, die er mit 210,20 ausgefahrenen Punkten und rund 16 Punkten Vorsprung dominierte, sah auch alles danach aus. Doch auch ein Lukas Kohl, der seit 2016 bei einer Weltmeisterschaft ungeschlagen ist, zeigte Nerven. Während seiner fünfminütigen Kür musste er mehrmals vom Rad und kam am Ende auf «nur» 187,00 Punkte - das bedeutete Rang drei. Knapp vor ihm, mit 187,24 Zählern, sicherte sich Nationalmannschaftskollege Rapp die Silbermedaille. Die beste Kür zeigte der Spanier Emilio Arellano, der sich mit 198,08 Punkten zum ersten spanischen Weltmeister im 1er Kunstradfahren kürte - und die seit 2005 anhaltende Siegesserie der Deutschen brach.
«Beim Vorkampf hatte ich den Boden im Griff, im Finale nicht. Bis unmittelbar vor dem Start wollten Kinder Autogramme, unterhielten sich Leute lautstark neben mir. Das macht mir sonst nichts aus, aber diesmal war es die Summe. Ich kam nicht in den Tunnel und der Kampf wurde immer schwerer», erklärte Kohl. Dann huschte doch ein Lächeln über
das Gesicht des siebenmaligen Champions. «Die Bronzemedaille steht mir auch.»
Insgesamt kamen die deutschen Kunstradsportlerinnen und Kunstradsportler auf drei Gold-, fünf Silber- und eine Bronzemedaille.
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