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Luis Brethauer bei den Olympischen Spielen in Rio. Foto: Archiv
22.05.2017 16:26
Guter Saisonstart für deutsche BMXer - WM im Juli Saisonhöhepunkt

Frankfurt (rad-net) - Im nacholympischen Sommer ist der BMX-Sport in Deutschland wieder etwas in den Hintergrund gerückt. Dabei ist die Faszination dieser Sportart ungebrochen hoch, zumal die deutschen BMX-Fahrer mit zufriedenstellenden Ergebnissen in die Saison gestartet sind.

«Vor allem bei Nadja Pries ist eine deutliche Leistungssteigerung erkennbar», freut sich Bundestrainer Florian Ludewig. «Sie ist besser drauf als bei den Olympischen Spielen. Das lässt für die Weltmeisterschaft hoffen», so der Cottbuser. Die WM Ende Juli in Rock Hill in den USA ist der Höhepunkt der Saison. Dort hoffen die Deutschen auf Finalplätze und ein insgesamt gutes Abschneiden.

Davor steht aber noch die Europameisterschaft Bordeaux in Frankreich (14. bis 16. Juli) auf dem Programm. «Das wird eine sehr spektakuläre EM. In der Innenstadt von Bordeaux wird extra eine Bahn gebaut, die danach wieder abgerissen wird», erzählt Ludewig.

Bei den Männern ist der in Berlin lebende Württemberger Luis Brethauer nach wie vor die Nummer 1 im deutschen Kader. Zwei Mal schon hat er an den Olympischen Spielen teilgenommen, war in diesem Jahr bereits Sechster beim Weltcup in Papendal und hat beide Bundesliga-Läufe in Weiterstadt gewonnen. In Zolder schied er nach Sturz jedoch vorzeitig aus.

«Der Weltcup-Modus wurde verändert. Es wird nach K.O.-System gefahren, niemand kann sich mehr auf einem vierten oder fünften Platz ausruhen und auf einen Hoffnungslauf warten», erklärt Ludwig. Das sorgt für vermehrte Stürze aber auch für so manche Überraschung. «Das Mittelfeld ist breiter geworden, der Kampf ums Weiterkommen härter, weil auch die Starterfelder größer geworden sind», so Ludewig. In Papendal standen in der Männerklasse 185 Sportler am Start, in Zolder waren es sogar 198, davon allein 50 Franzosen. Es gibt keine Teilnahmebeschränkungen im Vorfeld, und die Franzosen kämpften bei den Weltcups um den Startplatz für ihre Heim-EM.

Hinter Brethauer streben im deutschen Lager die Webster-Brüder Liam und Axel, Julian Schmidt oder Jakob Bernhart nach internationaler Anerkennung. Bernhart schaffte in Papendal den Einzug ins Finale und belegte den siebten Platz. «Das war eine großartige Leistung», lobte Ludwig und bescheinigte auch Liam Webster «einen starken Auftritt».

Und mit Kay Stindl schiebt sich ein weiterer hoffnungsvoller Nachwuchsfahrer ins Rampenlicht. Der 18-Jährige schaffte es beim Supercross Weltcup in Zolder in der Männerklasse sogar bis ins Halbfinale. «Zolder ist seine Lieblingsstrecke. Hier hat er als Junior schon den Europa-Cup gewonnen» erklärt der Bundestrainer, der noch vor den Deutschen Meisterschaften Anfang Juni in Hamburg mit seinem Kader nach Rock Hill in die USA zum Trainingslager reist. «Es ist gut, die WM-Strecke zu kennen. Das erhöht die Chancen.» Dafür verzichten die Deutschen auf die Teilnahme an den zwei Europacups in Italien und Norwegen im Juni.

Während Deutschlands BMX-Elite in den USA trainiert, entsteht in Stuttgart Deutschlands erste permanente BMX Supercross-Strecke. Auch die Nationalmannschaft wird dort künftig öfter trainieren. «Das eine oder andere Trainingslager werden wird sicherlich in Stuttgart abhalten», sagt Florian Ludewig und freut sich, dass es bald im eigenen Land eine den olympischen Standards angepasste Bahn geben wird. «Für unsere Weiterentwicklung ist das wichtig.» Damit Deutschlands BMX-Sportlerinnen und -Sportler künftig international besser mithalten können.

BMX: Bau der Stuttgarter Supercross-Strecke beginnt


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