Como (rad-net/dpa) - Thibaut Pinot (Groupama-FDJ) hat die 112. Auflage des italienischen Herbstklassikers Il Lombardia gewonnen. Der 28 Jahre alte Franzose, der den Giro d'Italia im Mai mit einer Lungenentzündung aufgeben musste, siegte nach 241 Kilometern in Como als Solist. Auf Rang zwei landete Vincenzo Nibali (Bahrain-Merida) mit 32 Sekunden Rückstand auf den ersten französischen Sieger in Como seit 21 Jahren, Dritter wurde Dylan Teuns (BMC) mit 43 Sekunden Rückstand.
Zunächst lag eine achtköpfige Ausreißergruppe an der Spitze des Rennens. Umberto Orsini, Alessandro Tonelli (beide Bardiani-CSF), Florian Sénéchal (Quick-Step Floors), Jonathan Restrepo (Katusha-Alpecin), Davide Ballerini (Androni Giocatolli-Sidermec), Franck Bonnamour (Fortuneo-Samsic), Michael Storer (Sunweb) und Marco Marcato (UAE-Team Emirates) holten bis zu sechs Minuten Vorsprung heraus. Als rund 70 Kilometer vor dem Ziel der Anstieg hinauf nach Madonna del Ghisallo erreicht wurde, teilte sich die Gruppe jedoch und nur noch vier Fahrer blieben übrig. Aber auch für sie war die Fahrt an der Spitze rund 55 Kilometer vor dem Ziel zu Ende und sie wurden vom inzwischen dezimierten Hauptfeld wieder eingeholt.
45 Kilometer vor dem Ziel, am steilen und schweren Colma di Sanremo, legte Primoz Roglic (LottoNL-Jumbo) als einer der ersten der Favoriten die Karten auf den Tisch und attackierte. Zwar riss er schnell eine Lücke, aber so richtig absetzen konnte er sich nicht. So bekam er Gesellschaft von Thibaut Pinot und Vincenzo Nibali, die aber bald ohne den Slowenen weiterfuhren. Auf der Abfahrt kam aber Roglic wieder heran und auch Egan Bernal (Sky) konnte den Anschluss herstellen.
Am nächsten Berg hinauf nach Civiglio, rund etwa 15 Kilometer vor dem Ziel, mussten aber Roglic und Bernal wieder reißen lassen. Schließlich konnte auch Nibali dem Tempo von Pinot nicht mehr folgen und musste de Franzosen ziehen lassen, der dann einem souveränen Solosieg entgegenfuhr.
Nibali wurde bald von einer Verfolgergruppe eingeholt. Doch dort war man sich nicht einig und Nibali attackierte erneut und sicherte sich den zweiten Platz. Hinter ihm spurteten sieben Fahrer um Platz drei, von denen Teuns ams schnellsten war.
Der amtierende Weltmeister Alejandro Valverde aus Spanien kam 14 Tage nach seinem Titelgewinn von Innsbruck mit dem geschlagenen zweiten Verfolgerfeld ins Ziel. Deutsche Profis spielten im letzten großen Saisonrennen keine Rolle.