Frauenfeld (rad-net) - Mit dem Start der diesjährigen Tour de Suisse am vergangenen Sonntag hat Tom Dumoulin sein Comeback im Renngeschehen gegeben. Der Niederländer belegte, nach fünfmonatiger Rennpause, beim Auftaktzeitfahren in Frauenfeld den 16. Platz und zeigte sich überglücklich, wieder im Sattel zu sitzen.
«Ich denke es ist großartig wieder zurück zu sein», berichtete Dumoulin nach der ersten Etappe der achttägigen Rundfahrt. «Es hat sich gut angefühlt, wieder Rennen zu fahren. Ich bin ohne Erwartungen in die Schweiz gefahren. Ich hoffe einfach, mich hier zu verbessern und eine gute Grundlage für die kommenden Wochen zu legen.»
Dumoulin hatte Anfang des Jahres überraschend verkündet, eine Auszeit auf unbestimmte Zeit vom Radsport zu nehmen, um sich über seine Zukunftspläne klar zu werden. Der 30-Jährige reiste damals aus dem Trainingslager seines Teams Jumbo-Visma ab und verhielt sich in den Wochen darauf zunächst sehr ruhig. Erst nach dem Amstel Gold Race Mitte April ließ der Fahrer wieder von sich hören, als er von der Atmosphäre des Klassikers schwärmte und verkündete, seine Karriere als Profi fortsetzen zu wollen.
Am Sonntag setzte Dumoulin seine Worte dann in die Tat um, als er an den Start des Zeitfahrens in Frauenfeld ging. Der ehemalige Weltmeister in dieser Disziplin legte auf dem flachen, 10,9 Kilometer langen Kurs eine Zeit von 12:32 Minuten hin und kam damit mit 32 Sekunden Rückstand auf Etappensieger Stefan Küng (Groupama-FDJ) ins Ziel.
«Ich habe versucht, Vollgas zu geben und das hat ziemlich gut funktioniert. Im zweiten Teil des Zeitfahrens habe ich dann gemerkt, dass ich nicht mehr die Kraft habe. Aus diesem Grund ist meine Geschwindigkeit etwas abgefallen. Das ist nicht sonderlich außergewöhnlich und natürlich kann man das auch erwarten», erklärte Dumoulin zu seinem ersten Renntag der Saison. «Es hat ein wenig Zeit gebraucht, aber das Gefühl war sehr gut. [...] Ich bin sehr zufrieden, auch wenn ich noch ein gewisses Steigerungspotenzial sehe.» So kassierte er auf der gestrigen zweiten Etappe rund zehn Minuten Rückstand und kam nur als 143. ins Ziel.
Auch Frans Maassen, Sportdirektor von Jumbo-Visma zeigte sich über die Rückkehr seines Fahrers sehr glücklich. Mit dem Zeitfahren am Sonntag habe man einen ersten Eindruck über den Leistungsstand Dumoulins bekommen, worauf man nun aufbauen könne.
Nach der Tour de Suisse, die am Sonntag in Andermatt endet, stehen für Dumoulin zunächst die nationalen Meisterschaften der Niederlande auf dem Programm. Hier will der Giro-Gesamtsieger von 2017 sein Ticket für das Straßenrennen und Zeitfahren bei den Olympischen Spielen in Tokio lösen.