Feuchte Aussichten versprechen die aktuellen Wetterprognosen für das kommende Wochenende, wenn die MTB-Bundesliga mit der traditionellen Doppelveranstaltung in Krumbach und Obergessertshausen südwestlich von Augsburg startet. Doch die Organisatoren vom MSC Wiesenbach, allen voran Herbert Egger, Vater von Mountainbike-Profi Georg Egger, und der bayerische Landestrainer für den Nachwuchs U15/U17, Anton Sieber, haben mit ihrem Team einiges unternommen, dass es 2023 ein faires Rennen für alle Teilnehmer wird: «Wir haben in den vergangenen Wochen über zehn Kubikmeter Kies in die Strecke in Obergessertshausen eingebracht und durch eine neue Streckenführung fast alle Wiesenpassagen entfernt», berichtet Egger Senior. «Damit wurde die Strecke deutlich wetterfester, es gibt auch bei Regen keine Schiebepassagen mehr», ergänzt der Sohn und freut sich ein bisschen: «In den vergangenen Jahren ist die Strecke technisch immer schwerer geworden. Jetzt ist sie wieder ein bisschen schneller, was mir durchaus entgegenkommt», so Georg Egger, der in diesem Jahr bereits das viertägige Etappenrennen Mediterranean Epic in Spanien gewonnen und vor einer Woche kurzfristig zwei Cross-Country-Rennen auf der griechischen Insel Salamina zur Vorbereitung auf sein erstes Saison-Highlight erfolgreich bestritten hat.

Ob es für den Langstrecken-Spezialisten, der am nächsten Tag gleich zum Cape Epic nach Südafrika abreist, aber reicht, um gegen den Vorjahressieger, den Deutschen Meister Max Brandl (Lexware) zu bestehen? Oder gegen den derzeit besten Deutschen in der Weltrangliste, den Nürtinger Luca Schwarzbauer (Canyon CLLCTV)? Das wird erst der Sonntag zeigen, wenn um 15 Uhr das rund 90-minütige Rennen der Männer an der Eggerhalle oberhalb von Obergessertshausen startet.

Während es für Brandl das erste Rennen der auch international noch sehr jungen Mountainbike-Saison ist, haben Schwarzbauer und Mitkonkurrent Julian Schelb (Stop&Go Marderabwehr) in Spanien schon ihren guten Trainingsstand nach dem Winter unter Beweis gestellt. «Ich habe gute Erinnerungen an die Rennen in Krumbach und Obergessertshausen», zeigt sich Brandl vorsichtig optimistisch: «Im vergangenen Jahr konnte ich beide Rennen gewinnen, 2020 wurde ich auf der Strecke sogar Deutscher Meister.» Ob er an diese Erfolge anknüpfen kann, wird sich erst am Sonntag zeigen: «Ich habe ein bisschen Respekt vor der Wettervorhersage. Aber es werden bestimmt spannende Rennen», so Brandl, der den Winter in Spanien verbracht hat, aber im Januar mit einer Verletzung und einer langwierigen Erkältung zu kämpfen hatte.

Zuvor werden sich am Sonntag der Nachwuchs und die Frauen messen: Der Renntag startet schon um 8:45 Uhr mit der U13, um 12 Uhr folgen die Junioren und um 13:15 Uhr alle Frauenklassen, angeführt von der aktuellen Nummer 3 der Weltrangliste, der Niederländerin Anne Terpstra (Ghost). «Ich kann das Rennwochenende super in mein Training und die Saisonvorbereitung integrieren», sagt Terpstra, die mittlerweile zusammen mit ihrem Teamchef in der Nähe ihres Hauptsponsors im Bayerischen Wald lebt. «Da ist dann auch die Anfahrt nicht so weit.» Sie freut sich vor allem auf das Shorttrack-Rennen: «Leider gibt es außerhalb des Weltcups davon nicht so viele. Da ist es eine gute Möglichkeit, mal wieder etwas Neues auszuprobieren.» Mit Blick auf ihre lediglich zehn Konkurrentinnen am Samstagnachmittag ergänzt sie etwas ungläubig: «Ich verstehe gar nicht, warum die anderen diese Chance nicht nutzen.»

Auf dem schnellen Kurs in Krumbach rund um das alte Schloss werden die ersten Punkte für die Bundesliga und die Weltrangliste vergeben: Ab 15 Uhr rasen zunächst die Frauen und kurz darauf die Männer jeweils zwanzig Minuten auf dem abgesperrten Kurs durch die Innenstadt und den Stadtpark: Kopfsteinpflaster, Treppen und enge Kurven sind die Herausforderungen für die Athleten. «Wir werden nicht über die Wiesen fahren», sagt Georg Egger, der fest in die Organisation des Rennens eingebunden ist. «Dadurch setzen sich die Reifen nicht zu und haben auch auf den Asphaltpassagen noch Grip.» Trotzdem dürfte es bei Regen eine glitschige Angelegenheit werden. «Aber das wissen die Fahrer natürlich, wie sie bei so einem Wetter mit ihrem Sportgerät umgehen können und wie schnell man eine Kurve bei Nässe durchfahren kann», so Egger.

Nach dem Auftaktwochenende geht es mit der MTB-Bundesliga am 22. April in Heubach weiter.

Die Termine der Internationalen Mountainbike-Bundesliga 2023

11. März: Fullgaz-Race Krumbach (XCC, C3)
12. März: Fullgaz-Race Obergessertshausen (XCO, C1)
23. April: Bike the Rock Heubach (XCO, HC)
28. Mai: Vulkan Race Gedern (XCO, C1)
18. Juni: Shark Attack Bike Festival Saalhausen (XCO, C2)
9. Juli: MTB-Event Weißenfeld (XCO, C2)

Weitere Infos zur Internationalen MTB-Bundesliga