Gent (rad-net) - Nach dem positiven Ergebnis der A-Probe ist nun auch die B-Probe der belgischen Profirennfahrerin, Sofie De Vuyst, positiv auf anabole Steroide getestet worden. Dies berichtete jetzt die Zeitung «Het Laatste Nieuws». Die 32-Jährige hat sich nun an den Anwalt Johnny Maeschalck gewandt, der sie im bevorstehenden Prozess vertreten soll.
Maeschlack hat erst kürzlich die niederländische Cross-Spezialistin Denise Betsema in ihrem Doping-Prozess vertreten und eine rückwirkende sechsmonatige Suspendierung für die Athletin erwirkt, die im letzten Jahr ebenfalls zweifach positiv auf Steroide getestet worden war. Der Anwalt hatte im Fall der Niederländerin auf den Fehler eines Arztes bestanden und somit begründet, dass die Sportlerin unwissentlich die verbotenen Substanzen eingenommen habe.
De Vuyst war erstmals bei einer Dopingkontrolle im September von der Nationalen Anti-Doping Organisation (NADO) Flanders, außerhalb der Wettkämpfe und eine Woche vor den Weltmeisterschaften, positiv getestet worden. Das Ergebnis der A-Probe brachte De Vuyst im Dezember dazu, die Kontrolle einer B-Probe zu veranlassen, um ihre Unschuld in dem Fall zu beweisen.
Das Team der Belgierin, Parkhotel Valkenburg, hatte De Vuyst sofort suspendiert. Auch das WorldTeam Mitchelton-Scott, für das sie eigentlich ab 2020 fahren sollte, hat den Vertrag mit ihr aufgrund des Dopingvorfalls zunächst auf Eis gelegt.
Androgene Steroide sind keine klar definierten Substanzen und somit wird jeder Nachweis im Blut eines Fahrers als Verletzung der Antidoping-Regelungen gewertet. Trotzdem erlauben es die Regularien der UCI, die Minimalstrafe von vier Jahren für Dopingmissbrauch auszusetzen, wenn der Fahrer oder die Fahrerin «unabsichtlich» die verbotenen Stoffe zu sich genommen hat.