Innsbruck (dpa) - Im Zuge der als Operation Aderlass bekannt gewordenen Blutdopingaffäre ist der österreichische Ex-Radprofi Georg Preidler zu zwölf Monaten Haft auf Bewährung verurteilt worden.
Das Innsbrucker Landgericht befand den 30 Jahre alten Sportler des schweren gewerbsmäßigen Sportbetruges für schuldig. Zudem gab es eine Geldstrafe von 2880 Euro. Das Urteil war zunächst noch nicht rechtskräftig.
Die Anklage hatte dem seit vergangenem Jahr gesperrten Preidler vorgeworfen, zwischen 2017 und 2019 Mannschaften, Sportveranstalter und Unterstützer durch Anwendung von Blutdoping und Wachstumshormon getäuscht zu haben. Das Gericht verurteilte außerdem einen weiteren ehemaligen Radfahrer zu einer Geldstrafe von 6000 Euro. Er soll den Kontakt zu einem Mann vermittelt haben, der Preidler mit illegalen Substanzen versorgte.
In die so genannte Operation Aderlass um den Erfurter Arzt Mark S. sind zahlreiche Sportler aus mehreren Disziplinen und Ländern involviert. Während der Nordischen Ski-WM in Innsbruck und Seefeld hatten österreichische und deutsche Behörden 2019 Razzien unter anderem bei S. durchgeführt. Er gilt als mutmaßlicher Drahtzieher eines vermuteten internationalen Netzwerkes. Mitte September beginnt in München der Prozess, 26 Hauptverhandlungstermine sind vorgesehen. Die zweite Strafkammer des Landgerichts München II hatte die Anklage wegen Verstößen gegen das Arzneimittelgesetz und Antidopinggesetz zugelassen.