Mailand (rad-net) - Nach seinem dritten Platz in der Gesamtwertung des Giro d'Italia wird Simon Yates vermutlich auch bei der diesjährigen Tour de France starten. Für den Briten könnte laut BikeExchange-Sportdirektor Matt White neben den Olympischen Spielen in Tokio, auch die Frankreich-Rundfahrt ein Ziel der nächsten Monate sein.
«Als Erstes steht ein Urlaub an, das kann ich Ihnen garantieren; er wird seine Sachen packen und am Montag in eine schöne Pause starten», sagte White gegenüber «Cyclingnews» nach dem finalen Zeitfahren des Giros am gestrigen Sonntag. «Danach werden wir uns hinsetzen und sehen, wie er aus dem Giro herauskommt. Aber offensichtlich ist der Sieg bei den Olympischen Spielen ein wichtiges Ziel für Simon und es ist sehr wahrscheinlich, dass Sie ihn auch bei der Tour sehen werden.»
Yates war nach kleinen Startschwierigkeiten in der ersten Woche des Giros, besonders in den letzten Tagen der Italien-Rundfahrt aufgefallen, als er seine Form in den Bergen perfekt entfalten konnte. Am Mittwoch arbeitete sich der Brite von Platz fünf in der Gesamtwertung auf den dritten Platz vor, wobei er fast eine Minute auf den späteren Gesamtsieger Egan Bernal (Ineos Grenadiers) gutmachte, bevor er vergangenen Freitag, am Alpe di Mera, auch noch einen Etappensieg feiern konnte.
Beim finalen Zeitfahren in Mailand belegte Yates gestern den 51. Platz. Dabei verlor er zwar 1:19 Minuten auf den Gesamt-Vierten Aleksandr Vlasov (Astana-Premier Tech), doch sein anfänglicher Vorsprung von fast vier Minuten vor dem Russen, sicherte Yates schließlich den dritten Platz der Gesamtwertung. Mit 4:15 Minuten Rückstand auf das Maglia Rosa und 2:46 Minuten auf den Zweitplatzierten Damiano Caruso (Bahrain-Victorious) feierte der 28-Jährige in Mailand, nach seinem Gesamtsieg der Vuelta a España 2018, sein zweitbestes Ergebnis bei einer Grand Tour.
«Ich bereue nichts, ich bin gegen zwei Jungs angetreten, die besser waren, das ist alles. Ich habe jeden Tag mein Bestes gegeben», zeigte sich Yates mit seinem Podiumsplatz zufrieden. An den kälteren Tagen habe er einige Probleme gehabt, als sein Körper nicht wie geplant reagierte, doch für den Gesamtsieg einer Grand Tour müsse man diese Probleme überwinden und an jedem Tag der drei Wochen in sehr guter Form sein: «Egan hat gezeigt, dass er der Stärkste ist, Tag für Tag, und deshalb hat er auch gewonnen. Caruso hat gezeigt, dass er wirklich solide ist, und das hat er auch gestern [Samstag, Anm. d. Red.] gezeigt. Der dritte Platz war das Beste, was ich erreichen konnte.»