Bad Soden (rad-net) - Der Zweirad-Industrie-Verband (ZIV) hat sich gegen einen kompletten Shutdown der Wirtschaft als Maßnahme gegen die Corona-Pandemie ausgesprochen. Man befürchte katastrophale Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft.
Zwar erkenne der ZIV die Notwendigkeit der bisher durch die Bundesregierung getroffenen Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie, einschließlich der aktuellen Ladenschließungen, vollends an. «Auch die Schließung von Geschäften, von denen auch der Fahrradhandel betroffen ist, halten wir zum aktuellen Zeitpunkt für eine vertretbare Maßnahme», heißt es in einem offenen Brief an die Bundesregierung.
Doch ein komplettes Herunterfahren von Industriebetrieben wäre aus Sicht des Verbandes nicht verhältnismäßig. «Das Herunter-und Wiederhochfahren von Produktionsprozessen ist sehr komplex und würde aufgrund der globalen Lieferketten, die auch in der Fahrradbranche üblich sind, direkten Einfluss auf Unternehmen und Beschäftigte auch in anderen Ländern haben», erklärt der ZIV.
Die Mitgliedsunternehmen des ZIV hätten seit Beginn der Corona-Pandemie umfassende und strenge Hygienekonzepte etabliert, welche fortlaufend evaluiert und weiterentwickelt worden seien. «Durch diese Maßnahmen konnten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den vergangenen Monaten an ihren Arbeitsplätzen geschützt und Corona-Ausbrüche in den Betrieben bislang ver-hindert werden», so der ZIV.
Ein Stopp in der Fahrradproduktion würde die Bedeutung von Fahrrädern und E-Bikes in der Corona-Krise als infektionssicheres Verkehrsmittel, das seine Systemrelevanz unter Beweis gestellt habe, konterkarieren, ist der ZIV überzeugt. «Nicht zuletzt, um den Menschen diese Mobilitätsform weiterhin zu ermöglichen und die damit einhergehende gestiegene Nachfrage nach Fahrrädern und E-Bikes zu bedienen, muss ein Weiterlaufen der Produktion unter Hygienemaßnahmen garantiert werden.»
Verbände der Fahrradwirtschaft unterstützen Maßnahmen von Bund und Ländern
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