Puebla (rad-net) - Der dänische Radprofi Michael Rasmussen soll nach Erkenntnissen der österreichischen Justiz während seiner jetzt abgelaufenen zweijährigen Sperre an verbotenem Blutdoping beteiligt gewesen sein. Unbeeindruckt von diesen Vorwürfen gewann er zuletzt in Puebla die Gesamtwertung der «Tour of Puebla International».
Wie die Kopenhagener Zeitung «Ekstra Bladet» berichtete, steht in einem an die Staatsanwaltschaft in Wien überreichten Untersuchungsbericht der «Sonderkommission Doping», dass Rasmussen zusammen mit dem Österreichern Bernhard Kohl und Christian Hoffmann, Skilanglauf-Olympiasieger, eine mit Doping- Technik ausgerüstete Wohnung in Linz gemietet haben soll. Darin habe er im Sommer 2008 eigenes Blut zum Blutaustausch abgeliefert.
Rasmussen war 2007 als praktisch schon feststehender Sieger kurz vor Abschluss der Tour de France nach Hause geschickt worden, weil er über seinen Trainingsort zur Vermeidung von Dopingkontrollen gelogen hatte. Seit Ablauf der darauffolgenden Zwei-Jahres-Sperre fährt der Däne seit diesem Sommer wieder Rennen als Profi in Mexiko, woher seine Frau stammt. Er beteuerte nach Ablauf der Sperre erneut, dass er nie gedopt hat. In dem österreichischem Untersuchungsbericht hieß es, Rasmussen und Kohl hätten gemeinsam Technik für Doping im Wert von 100 000 Euro angeschafft.
Österreichische Medien hatten bereits vorige Woche gemeldet, dass Kohl gegenüber den Fahndern den Kauf der Blutdoping-Anlage gemeinsam mit Rasmussen und dem italienischen Radprofi Pietro Caucchioli zugegeben haben soll. Rasmussen und Hoffmann hätten alle Vorwürfe abgestritten. Es sei noch unklar, ob und gegen wen Anklage erhoben werden soll.