Marsberg (rad-net) - Bei den Deutschen Meisterschaften in Marsberg sind die ersten Titel vergeben worden. Im Einzelzeitfahren der Frauen gewann Lisa Brennauer (Ceratizit-WNT), und in der U23-Klasse war Ricarda Bauernfeind (Canyon-Sram Generation) am schnellsten.
Vor allem Bauernfeind wusste zu beeindrucken. Sie legte die 27 Kilometer lange und teils bergige Strecke in 42:04 Minuten zurück und war damit sogar schneller als Elite-Siegerin Brennauer, die 42:23 Minuten benötigte, allerdings auch gestürzt war. Mit ihrer Zeit siegte Bauernfeind mit 2:11 Minuten Vorsprung vor Linda Riedmann (Jumbo-Visma) und die Drittplatzierte Judith Krahl (RSV Finsterwalde) wies bereits 3:05 Minuten Rückstand auf.
«Ich bin ohne große Erwartungen in dieses Zeitfahren gegangen. Die Strecke kam mir entgegen. Ich konnte gut meinen Rhythmus finden, mein Tempo fahren. Es geht immer weiter bergauf», sagte die neue U23-Meisterin im Kampf gegen die Uhr und deutsche Aufsteigerin der Saison. Der Titel in der U23-Klasse der Frauen wurde dieses Jahr erstmals vergeben.
Bei den Elite Frauen fiel das Ergebnis aufgrund des Zwischenfalls bei Brennauer knapper aus. Sie siegte mit 13 Sekunden Vorsprung vor Klein und 24 Sekunden vor Ludwig.
Alles sah schon nach einer erfolgreichen Titelverteidigung aus: Brennauers Vorsprung war deutlich, doch dann stürzte sie in der tückischen letzten Kurve. Die Olympiasiegerin tat das einzig richtige, sie sprang auf und rannte, das Rad neben sich herschiebend, ins Ziel. Ein Radwechsel, das Warten auf den Materialwagen, das hätte zu viel Zeit gekostet und der Titel wäre dahin. Für diese Nervenstärke wurde die Allgäuerin belohnt und durfte ihr fünftes Meistertrikot in dieser Disziplin überstreifen. «Ich bin einfach zu schnell in die letzte Kurve. Ich dachte schon, das war es jetzt. Als der Sprecher dann sagte, dass ich wieder deutsche Meisterin bin, war das natürlich ein Riesengefühl», sagte Brennauer.
Im Rahmen der DM trugen die U19-Nationalfahrerinnen einen Test-Wettkampf aus. Am schnellsten war Justyna Czapla (Mangertseder-Bayern) in 44:53 Minuten und setzte sich vor ihrer Teamkollegin Magdalena Fuchs (+2:34) und Jule Märkl (+4:27/RSC Linden) durch. Mit ihrer gefahrenen Zeit wäre Czapla - trotz der begrenzten U19-Übersetzung - sogar Dritte in der U23 geworden.