Madrid (dpa) - Laufende Ermittlungen der spanischen Guardia Civil gegen den Arzt des früheren Radsport-Teams Kelme könnten neue Verdachtsmomente gegen Alejandro Valverde erbracht haben.
Die «Operación Grial» fokussiert sich auf den Mediziner Walter Virù, zwischen 2001 und 2004 Mannschaftsarzt bei Kelme. Von 2002 bis 2003 fuhr auch der spanische Profi Valverde, der vor einer weltweiten Dopingsperre steht, bei Kelme.
Bei einer Durchsuchung von Virùs Haus stellte die Guardia Civil nach Informationen der spanischen Zeitung «El Público» rund 30 Dokumente sicher. Darin seien unter Klarnamen Radprofis als Medikations-Empfänger erfasst, «die zum Teil heute noch aktiv sind». Detailliert sei aufgeführt, welche und wie viele Medikamente sie zu welchem Zeitpunkt erhalten hätten, «um sich für den Wettkampf zu präparieren».
Bei der spanischen «Operación Puerto» um den berüchtigten Mediziner Eufemiano Fuentes waren mit EPO angereicherte Blutbeutel mit dem Pseudonym «Piti Valv» gefunden worden. Durch eine DNA-Analyse hatte das Italienische Olympische Komitee CONI nachgewiesen, dass es sich um Valverdes Blut handelte. Daraufhin wurde der Spanier für Rennen in Italien gesperrt. Ihm droht jetzt die Ausdehnung des Fahrverbots. Derzeit ist die Angelegenheit vor dem internationalen Sportgerichtshof (CAS) in Lausanne anhängig.