Bonn (dpa) - Das Bonner Ermittlungsverfahren gegen den unter Dopingverdacht stehenden Radprofi Andreas Klöden steht vor der Einstellung.
«Wir haben das Verfahren gegen Jan Ullrich eingestellt und sehen keinen Anlass, bei Herrn Klöden anders zu verfahren», sagte der Bonner Oberstaatsanwalt Fred Apostel der Deutschen Presse-Agentur dpa. Laut «Focus» soll der Astana-Fahrer, der sich derzeit bei der Tour de France in guter Form zeigt, 25 000 Euro bezahlen. «Das ist ein normales Angebot. Er hat sich dazu bislang nicht geäußert», erklärte Apostel.
Gegen Ullrich war das Verfahren nach Bezahlung einer Summe im sechsstelligen Euro-Bereich im April 2008 eingestellt worden. Die Bonner Behörde hatte gegen ihn Ermittlungen wegen des Verdachts des Betrugs zulasten seines ehemaligen Sponsors T-Mobile eingeleitet. Ebenso erging es dem einstigen T-Mobile-Teamchef Rudy Pevenage. Bei dem Belgier sei die Summer aber «deutlich geringer» gewesen, so Apostel. Beiden hatte die Bonner Behörde nachgewiesen, mit dem mutmaßlichen spanischen Dopingarzt Eufemiano Fuentes illegal zusammengearbeitet zu haben. Klöden und Ullrich haben Doping bislang stets bestritten.
Vor «mindestens einem Jahr» habe er mit den Ermittlungen gegen den 34 Jahre alten Klöden begonnen, sagte Apostel. «Das hatte mit Freiburg, Sinkewitz und so weiter zu tun.» Auch wenn Klöden auf das Bonner Angebot eingehen sollte, könnte ihm weiterer Ärger drohen. Eventuell hat ihn die Freiburger Staatsanwaltschaft ins Visier genommen, nachdem die Untersuchungskommission der Uniklinik ihn des Blutdopings während der Tour 2006 bezichtigt hatte. «Das kann ich nicht sagen», meinte Apostel zu möglichen Aktivitäten seiner Kollegen in Freiburg.