Montecopiolo (dpa) - Michael Matthews' Zeit im Rosa Trikot ist vorbei. Der Sprinter aus Australien verlor nach sechs Tagen die Führung beim 97. Giro d'Italia an seinen 37 Jahre alten Landsmann Cadel Evans.
Die erste echte Bergetappe war zu viel für Matthews, der bei der Tagestour über drei Bergwertungen schon früh zurückfiel. Er verlor rund 20 Minuten auf Tagessieger Diego Ulissi.
Der Radprofi aus Italien, der den Kroaten Robert Kiserlowski auf den letzten 200 Metern überspurtete, feierte seinen zweiten Etappensieg. Er freute sich besonders über seinen Triumph, weil die achte Etappe seinem vor zehn Jahren verstorbenen Landsmann Marco Pantani - in Italien weiterhin meist hoch verehrt - gewidmet war. Evans, 2011 Tour-de-France-Sieger, führt nun im Gesamtklassement mit 57 Sekunden Vorsprung vor Rigoberto Uran (Kolumbien).
Über weite Strecken hatten elf Ausreißer das Rennen bestimmt. Unter ihnen war auch der junge Kolumbianer Julian Arredondo, der lange wie der Solosieger ausgesehen hatte. Im spannenden Finale auf dem 6,4 Kilometer langen Schlussanstieg hatte ihn zuerst der Franzose Pierre Rolland 2700 Meter vor dem Ziel gestellt. Doch auch der zweifache Tour-Etappensieger aus der Europcar-Mannschaft schaffte es nicht.
Die erste ernsthafte Bergprüfung stand im Zeichen des am 14. Februar 2004 an einer Überdosis Kokain verstorbenen Pantani. In den umbrischen Bergen lag früher sein bevorzugtes Trainingsgebiet. Viele Zuschauer am Straßenrand ehrten den umstrittenen, früheren Profi mit Spruchbändern - bei italienischen Radsportfans genießt der Tour- und Giro-Gewinner von 1998 immer noch den Status eines Volkshelden.
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