Rovereto (rad-net) - Karl Platt und Urs Huber haben sich bei der «Craft Bike Transalp» auf dem siebten Tagesabschnitt ihren zweiten Etappensieg geholt. Das Duo Bulls I gewann nach 118 Kilometern von Crespano del Grappa nach Rovereto mit exakt einer Minute Vorsprung auf Christoph Sauser/Max Knox (Specialized Racing) und 2:18 Minuten vor den Gesamtführenden Jochen Käß/Markus Kaufmann (Centurion-Vaude).
Die Titelverteidiger Robert Mennen und Alban Lakata verloren 4:22 Minuten auf die Tagessieger und haben damit vor der letzten Etappe elf Minuten Rückstand auf das Gelbe Trikot. Kaufmann und Käß trennen jetzt nur noch die 38 Kilometer von Rovereto nach Riva del Garda vor ihrem ersten Triumph bei der Transalp.
Platt und Huber griffen am vorletzten Anstieg an, allerdings war laut Karl Platt war die Attacke erst für den letzten Anstieg vorgesehen. Das Höhenprofil, das die Fahrer mit sich führen, sei so klein, dass man sich da optisch vertan hat. «Wir haben attackiert, aber dann kam noch ein Hügel. Also haben wir voll durchgezogen. Da wir beide gute Abfahrer sind, konnten wir so den Sieg nach Hause fahren. Das war eine schöne Entschädigung für den Einbruch vor ein paar Tagen», sagte Platt. Für den Osthofener ist es der 37. Transalp-Etappensieg in seiner Karriere.
Zugute kam dem Duo, dass es Käß und Kaufmann eher vorsichtig angehen ließen und Lakata schon wieder Defektpech hatte. Ein Hinterrad-Schleicher, der zum Wechsel zwang, und eine verklemmte Kette machten jegliche Chance auf eine finale Attacke auf das Gelbe Trikot zunichte, wenn es sie denn überhaupt gegeben hätte.
Den Vorsprung zu verteidigen, «genau das war unser Ziel», erklärte Kaufmann. «Wir haben zwar Team Bulls in der technischen Passage kurz vor Ziel verloren, wollten aber nicht zu viel riskieren und haben geschaut, dass wir ohne Defekt und Sturz ins Ziel kommen.» Der Deutsche Marathon-Meister und sein Kompagnon Jochen Käß sind zum ersten Mal gemeinsam unterwegs, die Transalp konnten sie aber auch mit anderen Partnern noch nie gewinnen.
Jetzt stehen sie vor ihrem ersten Triumph. Die letzte Etappe am Samstag hält noch einen gut zehn Kilometer langen Anstieg und eine Abfahrt von zwölf Kilometern bereit. Natürlich kann auf diesen 38 Kilometern auch noch etwas Unglückliches passieren, doch selbst bei einem Plattfuß könnte das Duo von seinem elfminütigen Vorsprung zehren. Knapp ist es dagegen zwischen Rang zwei und drei: Die Titelverteidiger Mennen/Lakata gehen mit 2:44 Minuten Vorsprung auf Bulls I auf den letzten Abschnitt.
Klare Führung auch bei den Damen: Sally Bigham und Borghild Loevset (Topeak-Ergon) sicherten sich auch den siebten Etappensieg.