Es war eine triumphale Fahrt für die in Otley in West Yorkshire geborene Deignan, die am Ende mit fast einer Minute Vorsprung das Ziel in Harrogate erreichte. Schon früh hatte sich die Weltmeisterin von 2015 mit weiteren neun Fahrerinnen abgesetzt, darunter auch Olympiasiegerin Anna van der Breggen (Boels-Dolmans) und Claudia Lichtenberg (Wiggle-High5). Diese sicherte sich rund 50 Kilometer vor dem Ziel die einzige Bergwertung am Lofthouse-Anstieg (1,7 Kilometer bei durchschnittlich 11,7 Prozent Steigung) und durfte sich später das «Queen of the Mountains»-Trikot überziehen. Auf Platz 13 war sie am Ende außerdem beste Deutsche.

Deignan attackierte kurz nach der Bergwertung und konnte sich erneut mit ihrer Teamkollegin Van der Breggen und Danielle King (Cylance) absetzen. Der Vorsprung zum Feld betrug zu diesem Zeitpunkt etwa eineinhalb Minuten. 14 Kilometer vor dem Ziel beschleunigte Deignan wieder und dieses Mal konnte keine Fahrerin an ihrem Hinterrad bleiben. Souverän konnte sie den Vorsprung halten und konnte sich ausgiebig von ihren heimischen Fans feiern lassen.

«Das Rennen lag mir und ich kannte die Straßen natürlich besser als alle anderen. 15 Kilometer vor dem Ziel sagte mir mein Sportlicher Leiter, ich sollte Energie für den Sprint sparen, aber ich wusste, dass es noch einige kleine Wellen zu absolvieren gab. Ich spürte, dass das Feld nicht mehr aufschließen würde, also attackierte ich. Das Finish war so speziell und surreal und es hat mir viel bedeutet, dass ich so viel Unterstützung bekommen habe», so Deignan nach ihrem Heimsieg.