Kopenhagen (dpa) - Tony Martin hat die sich zuletzt häufenden Zusammenschlüsse von Profi-Radrennställen ungewöhnlich scharf kritisiert.
Der 26-Jährige sieht vor allem in der Fusion von RadioShack und Leopard-Trek 2012 und den anhaltenden Gerüchten um eine Kooperation von Astana und Saxo-Bank einen «Negativtrend». «Ich habe etwas gegen solche Fusionen, weil dabei eigentlich immer ein Team aufgelöst wird und 50 Leute auf der Straße stehen», sagte der Zeitfahr-Spezialist, der in Kopenhagen um Gold kämpft.
Kurios: Im nächsten Jahr wird Martin selbst für das mit Omega Pharma fusionierte Team Quick-Step fahren. Bei diesem Zusammenschluss verschwinde aber kein Team, räumte der Wahl-Schweizer ein - die Equipe Omega Pharma-Lotto werde ohne den Sponsor Omega weitergeführt. Topfahrer des Teams ist Sprinter André Greipel aus Hürth.
Der vermeintlichen neuen Super-Mannschaft RadioShack-Nissan-Trek um Andy und Frank Schleck, Fabian Cancellara, Andreas Klöden und Janez Brajkovic wünschte Martin nichts Gutes: «Es bleibt zu hoffen, dass sie über ihr Geld stolpern.»
Die Vergangenheit habe gezeigt, dass «nicht immer die Mannschaft mit dem größten Budget am erfolgreichsten ist», erklärte Martin, der Rennen mit wenigen Spitzenteams und vielen Durchschnittsmannschaften als «generell langweilig für die Zuschauer» vorhersagt.