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Hanka Kupfernagel mit ihrer Silbermedaille 2009 in Hoogerheide.
31.01.2010 16:38
Silber für Kupfernagel - Wirbel um Walsleben

Tabor (dpa/rad-net) - Bei den Cross-Weltmeisterschaften im tief verschneiten Freizeitpark von Tabor in der Tschechischen Republik hat Hanka Kupfernagel wie im Vorjahr Silber erkämpft.

Die Thüringerin aus Gera musste sich wie 2009 in Hoogerheide mit Platz zwei hinter Titelverteidigerin Marianne Vos aus den Niederlanden zufriedengeben. Im Männer-Rennen hatten die Athleten des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR) ohne den erkrankten U23-Weltmeister von 2009, Philipp Walsleben, mit der Medaillenvergabe nichts zu tun. Den Titel im Eliterennen sicherte sich der Tscheche Zdnek Stybar vor dem Belgier Klaas Vantornout und dem Niederländer Sven Nys. Christoph Pfingsten fuhr sein bisher bestes Resultat seit seinem Wechsel von den U23 ein. Der Profi vom niederländischen Team Van Vliet EBH Elshof wurde 24., nachdem sich aus den hinteren Regionen nach vorne gearbeitet hatte. Ein Sturz in der letzten Runde verhinderte eine noch bessere Platzierung.

Der WM-Verzicht des an einem Magen-Darm-Infekt erkrankten deutschen Cross-Meisters Walsleben hatte zuvor hohe Wellen geschlagen. Belgische Medien unterstellten überhöhte Hämatokritwerte als tatsächlichen Grund für die Abreise des Fahrers aus Kleinmachnow. Das sei «völlig aus der Luft gegriffen», erklärten Walsleben und BDR-Vize Udo Sprenger.

Ihm sei in den vergangenen Tagen kein Blut abgenommen worden, teilte Walsleben mit. «Und ohne Blutabnahme kann niemand - selbst ich nicht - meinen aktuellen Wert kennen. Ich weiß nicht, wie das belgische Fernsehen zu dieser Information gekommen sein will. Ich bin von der Weltmeisterschaft abgereist, weil ich krank war, nicht weil ich etwas zu verbergen habe oder gar gesperrt werden würde», hieß es in seiner Stellungnahme.

«Walsleben ist bereits krank am Mittwoch angereist und erholte sich in Tabor nicht von einer Magen-Darm-Infektion. Da wir vom BDR keinen Arzt dabei hatten, haben wir den tschechischen Mannschaftsarzt um Hilfe gebeten», erklärte Sprenger. Bis Freitag habe man abgewartet, ob ein Start des Deutschen Meisters noch in Frage käme, «am Samstagabend haben wir die Entscheidung getroffen, dass Philipp Walsleben nicht starten wird», so Sprenger. Dafür war ein Attest des UCI-Arztes notwendig, den der BDR erst am späten Samstagabend erreichen konnte. Am Sonntagmorgen trat Walsleben die Heimreise nach Kleinmachnow an. Mittlerweile ist die Meldung im belgischen Fernsehen auch zurück genommen worden.

Die 22-jährige Marianne Vos, die das Ziel nach der Renndauer von 40 Minuten 45 Sekunden vor der vierfachen Radcross-Weltmeisterin Kupfernagel passierte, hatte sich gleich nach dem Start auf der anspruchsvollen Strecke an die Spitze gesetzt. Sie schlitterte vor über 10 000 Zuschauern auf der vereisten Piste unangefochten zum erneuten Erfolg. Hanka Kupfernagel stand zum zehnten Mal in elf Jahren auf dem Podium.

«Das waren sehr schwierige Bedingungen, und deshalb bin ich mit Silber sehr zufrieden. Das war heute das Optimum für mich - Marianne war einfach zu stark», sagte Hanka Kupfernagel. Die 35-Jährige hatte sich verbissen von Platz fünf auf den zweiten Platz vorgekämpft und auch einige gefährliche Wackler auf dem spiegelglatten Untergrund weggesteckt. In der zweiten von fünf Runden hatte sie sich auf die erste Verfolgerposition geschoben. Im Ziel hatte die Zeitfahr- Weltmeisterin von 2007 immerhin 16 Sekunden auf die drittplatzierte Daphny van den Brand herausgefahren und damit einen niederländischen Doppelerfolg verhindert.


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