Kopenhagen (dpa) - Als «scheiß unglücklich» (dänisch «pisseuheldigt») wertet Saxo-Bank-Teamchef Bjarne Riis den Dopingverdacht gegen Tour-de-France-Sieger Alberto Contador. Der spanische Radprofi soll ab der kommenden Saison für den Riis-Rennstall fahren.
Dem Internetdienst sporten.dk sagte der Däne Riis, der selbst nachträglich Doping beim eigenen Tour-Sieg 1996 eingeräumt hatte, zur positiven Dopingprobe von Contador: «Ich brauche wohl nicht zu sagen, wie ich reagiert habe. Das ist nicht lustig.»
Contador war bei einer Kontrolle während der Frankreich-Rundfahrt 2010 positiv auf die verbotene Substanz Clenbuterol getestet worden. Riis erklärte, der Spanier habe auch ihm gesagt, dass das verbotene Mittel in seinem Essen gewesen sein müsse. «Im Moment kann man das nicht weiter kommentieren. Es ist einfach scheiß unglücklich, dass Contador in diese Lage geraten ist», meinte Riis. Man könne nun nur auf eine Entscheidung warten.
Über das bei Contador gefundene Präparat Clenbuterol meinte der Rennstall-Chef: «Das ist ein altes Präparat, das überhaupt keine Wirkung hat. Sondern nur Nebenwirkungen.» Im Übrigen sei die Menge so gering, dass auch der Radsportverband UCI im Zweifel über den eigenen Test sei.
Der Hauptsponsor Saxo Bank hält sich vorerst zurück. «Wir warten weiter Informationen von ihm selbst ab», sagte der Sprecher der Kopenhagener Saxo Bank, Kasper Elbjørn.
Die Saxo Bank hatte ihren Ausstieg als Sponsor im Sommer wieder rückgängig gemacht und das vor allem auch mit der Verpflichtung Contadors durch Riis begründet. Vorher galt der Bestand der dänischen Profi-Mannschaft als gefährdet, weil Riis mit den Gebrüdern Andy und Frank Schleck aus Luxemburg sowie dem Schweizer Fabian Cancellara seine bisherigen Spitzenfahrer verloren hat.