Peñafiel (dpa) - Der Italiener Vincenzo Nibali hat trotz eines technischen Malheurs das Rote Trikot des Führenden bei der Spanien-Rundfahrt zurückerobert. Der Radprofi vom Team Liquigas nahm seinem bis dahin ärgsten Rivalen Joaquin Rodriguez im Einzelzeitfahren mehr als vier Minuten ab.
In der Gesamtwertung liegt Nibali nun 39 Sekunden vor dem Spanier Ezequiel Mosquera und 2:00 Minuten vor dem Überraschungs-Tagessieger Peter Velits aus der Slowakei. Damit bahnt sich ein Showdown an, wenn am vorletzten Vuelta-Tag die entscheidende Bergetappe nahe Madrid ansteht. Ein letztes Mal in den Kampf um den Gesamtsieg eingreifen will dann auch Frank Schleck, dem wohl nur ein Husarenritt noch helfen wird: Der Luxemburger, vor Beginn der Vuelta als Topfavorit gehandelt, liegt 3:44 Minuten hinter Nibali.
Zum Tagessieg fuhr überraschend Columbia-Profi Velits. Der Slowake setzte sich auf dem 46 Kilometer langen Rundkurs mit Start und Ziel in Peñafiel vor Giro-d'Italia-Sieger Denis Mentschow aus Russland und dem Schweizer Zeitfahrspezialisten Fabian Cancellara durch. 12 Sekunden nahm Velits Mentschow ab, Favorit Cancellara war 37 Sekunden langsamer als der junge Slowake, der nun sogar auf einen Podiumsplatz in Madrid hoffen kann.
Alle seine Trümpfe verspielt hat im Kampf gegen die Uhr Joaquin Rodriguez: Der Katjuscha-Profi kassierte auf Velits mehr als sechs Minuten und ist damit in der Gesamtwertung aus dem Rennen. Einen Rückschlag hatte zunächst auch Nibali hinnehmen müssen, der wegen eines Reifenschadens und der folgenden Reparatur wertvolle Sekunden verlor - die ihm am Ende fehlen könnten.