Bern (rad-net) - Der Weltcup-Führende Daniel Federspiel (Österreich) und die Schwedin Jenny Rissveds (Schweden) haben bei der EM in Bern den Eliminator Sprint gewonnen. Federspiel schlug Vize-Weltmeister Miha Halzer aus Slowenien hauchdünn. Dritter wurde Sepp Freiburghaus aus der Schweiz vor seinen Landsmann Stefan Peter. Bester Deutscher wurde Simon Gegenheimer als Sechster.
Bei den Damen düpierte Rissveds die Schweizerinnen Kathrin Stirnemann und Ramona Forchini.
Bei den Herren verpasste Simon Gegenheimer (Rose-Ultrasports) den Einzug ins Finale nur knapp. In einem Sprint, der sehr taktisch gefahren wird, versucht er es im Semifinale von vorne. Doch die rund 400 Meter lange Zielgerade ist ein paar Meter zu lang. Kurz vor der Ziellinie wird Gegenheimer vom Schweizer Sepp Freiburghaus abgefangen. Daniel Federspiel ist schon mit seiner hohen Endgeschwindigkeit schon vorher vorbei gezogen.
«Ich denke, ich war schon schnell. Das Problem war, dass sie gleich in den Windschatten gekommen sind», meinte Gegenheimer, der im kleinen Finale eine andere Taktik anwandte, dort aber Nove-Mesto-Sieger Kenta Gallagher (Superior-Brentjens) vorbeiziehen lassen musste.
«Mit Platz sechs muss ich zufrieden sein. Es hat halt wieder nicht für einen großen Sieg gereicht», zeigte sich Gegenheimer etwas enttäuscht. Martin Gluth (Helmbrechts) und Julian Schelb (Münstertal) schieden im Viertelfinale unglücklich aus und belegten die Ränge 13 und 14.
Im Finale der besten Vier überraschte Miha Halzer, als er auf der vorletzten Geraden antritt. «Es war nicht mein Plan, aber ich habe gesehen, dass niemand zurück schaut und dachte, die Gelegenheit nutze ich», so Halzer. Trotz einiger Meter Vorsprung wird er noch vom österreichischen WM-Dritten Daniel Federspiel abgefangen. Der Schweizer Sepp Freiburghaus sichert sich Bronze vor seinem Landsmann Stefan Peter.
Bei den Damen führt eine ähnliche Strategie wie die von Miha Halzer zum Erfolg. Jenny Rissveds kann sich in einer technischen Passage absetzen weil die Schweizerin Ramona Forchini nicht folgen kann, aber die Qualifikationsschnellste Kathrin Stirnemann praktisch ausbremst.
So bringt Rissveds 15 Meter Vorsprung auf die Zielgerade, die sie souverän verteidigt und sich als erste Sprint-Europameisterin der MTB-Geschichte feiern lassen darf.
Nadine Rieder (Sonthofen) und Veronika Brüchle (Sigmarszell) ärgern sich über ihr Ausscheiden. Rieder legte die zweitschnellste Qualifikationszeit hin, doch im Viertelfinale kann sie den langen Sprint von der Spitze nicht durchstehen. «Ich wusste nicht, wann sie angreifen. Solche taktischen Sprints sind nicht mein Ding», meinte Rieder enttäuscht. Sie wurde als Neunte gewertet.
Veronika Brüchle wird beim Versuch aus dritter Position anzugreifen, der Weg abgeschnitten. «Es ist ärgerlich. Ich konnte mich gar nicht auspowern», meinte die Deutsche Sprint-Meisterin, die schließlich Elfte wird.