Punta Ala (rad-net) - Am Osterwochenende fand das erste Rennen der neuen «European Enduro Series» im italienischen Punta Ala statt.
Während die Fahrer am Trainingstag noch mit Regenschauern und Windböen zu kämpfen hatten, zeigte sich am Renntag die Sonne. Mit über 50 Kilometer Streckenlänge und mehr als 1700 zu bewältigenden Höhenmetern kam auch der konditionelle Anspruch nicht zu kurz. Doch nicht nur Anspruch und Qualität der befahrenen Strecken sondern auch das Fahrerfeld erwiesen sich einer Europa-Serie mehr als würdig: Sportler aus elf Nationen kämpften um Sekunden, selbst aus entfernten Ländern wie Irland, Russland, Portugal oder Israel reisten Fahrer an.
Los ging es bereits gestern mit dem Prolog, einem ziemlich tretlastigen Singeltrail. Die ersten Plätze sicherten sich die Fahrer aus Großbritannien und Irland, Sam Shucksmith war Schnellster, gefolgt von Robert Williams und dem Iren Daniel Wolfe. Bei den Frauen dominierte Chiara Pastore.
Schon von Beginn an legten die Briten und der Ire passable Zeiten vor. Sie gingen die Transfers ziemlich schnell an, um auf den Stages die ersten zu sein. Anfangs sah es nach einer Dominanz von Shucksmith aus, aber dann konnten die Italiener etwas dagegensetzen. Allen voran der Super Enduro Star Davide Sottocornolo, der eine Zeit hinlegte, die unschlagbar schien. Aber dann kam Denny Lupato ins Ziel und unterbot diese Zeit noch einmal um zehn Sekunden. Dennys Taktik unterschied sich von denen der britischen oder irischen Fahrer, denn er nahm sich zwischen den Stages die Zeit um Energie zu sammeln.
Am Ende des Tages dominierten jedoch die einheimischen Fahrer: Mit Bestzeiten auf allen Stages konnte Denny Lupato (FRM Factory Racing) auf seinen vierten Platz beim Prolog aufbauen und sich mit einer Zeit von 25:43.92 den Gesamtsieg der Kategorie Pro Men sichern - mit beachtlichen 27,03 Sekunden Vorsprung auf den zweitplatzierten Davide Sottocornola (cicobikes-dsb-ion). Dritter wurde Vittorio Gambirasio (Officine Red Bibe ASD).
Bei den Pro Women setzte sich die Schweizerin Lorraine Truong (Norco - Leysin) mit über einer Minute Vorsprung vor Laura Rossin (dream team genova) und Chiara Pastore (cicobikes-dsb-ion) durch. Schnellster Master war Francesco Fregona (WeekendWheels ASD) aus Italien, gefolgt von Remo Heutschi (gravityunion.ch) und Benedikt Purner.
Nach dem gelungenen Auftakt in Punta Ala geht die «European Enduro Series» Anfang Juli in Flims weiter. Statt mediterranem Flair wartet hier alpines Racing auf die Starter.