Kopenhagen (dpa/rad-net) - Das Cottbuser Duo Roger Kluge und Robert Bartko hat bei den Bahnrad-Weltmeisterschaften die anvisierte Medaille im Madison als Fünfter verpasst.
Den Titel sicherten sich in Kopenhagen nach 200 Runden die Australier Leigh Howard/Cameron Meyer (+1/16 Punkte). Silber ging an die Belgier Ingmar de Poortere/Steve Schets (+1/6) vor den Franzosen Morgan Kneisky/Christophe Riblon (+1/5). Die drei Mannschaften profitierten von einem Rundengewinn. Kluge/Bartko (16 Punkte) fuhren zwar ein starkes Rennen, das Feld parierte aber alle Attacken der Europameister.
«Die anderen Mannschaften haben einfach ihre Chance besser genutzt», sagte Milram-Profi Roger Kluge. Bereits bei Olympia 2008 und der WM 2009 hatte er jeweils Platz fünf im Zweier- Mannschaftsfahren belegt, damals zusammen mit dem Kolkwitzer Olaf Pollack. «Die Stärksten sind vorn», befand Altmeister Robert Bartko, der am Sonntag noch auf Edelmetall im Omnium hofft.
Chancen auf eine weitere Medaille hat Teamsprint-Weltmeister Robert Förstemann. Der Geraer fuhr mit einer starken Leistung in den Kreis der Mitfavoriten für die Sprint-Entscheidung. Im Achtelfinale schaltete der 24-Jährige völlig überraschend den dreifachen Olympiasieger Chris Hoy aus Großbritannien aus. Danach setzte sich Förstemann gegen den Briten Matthew Crampton durch und erreichte die Runde der besten Vier. Im Halbfinale trifft er auf den Vorjahres-Vierten Shane Perkins aus Australien. «Der Einzug ins Viertelfinale war schon eine Riesenerfolg, das Halbfinale ist Wahnsinn», jubelte Förstemann, der dem morgigen Medaillenkampf mit Spannung entgegen sieht: «Da werde ich nochmals alles geben.» Carsten Bergemann (Dresden) schied im Achtelfinale aus, zuvor war schon Teamsprint-Champion Maximilian Levy (Cottbus) disqualifiziert worden.
Im Sprint der Frauen feierte die Erfurterin Kristina Vogel Platz fünf wie einen Sieg. Erst vor neun Monaten hatte die 19-Jährige nach einem Verkehrsunfall mit schwersten Verletzungen zwei Tage im Koma gelegen. In Kopenhagen fuhr die Sportschülerin sehr beherzt. «Das nötigt größten Respekt ab», sagte Bundestrainer Detlef Uibel. «Das war für mich eine großartige WM», meinte Vogel. Sprint-Weltmeisterin wurde zum fünften Mal Victoria Pendleton aus Großbritannien.