Adelaide (dpa) - Radprofi Marcel Kittel hat einen perfekten Saisonstart hingelegt und das erste Duell der deutschen Topsprinter zu seinen Gunsten entschieden. In einem Kriterium über 50 Kilometer in Adelaide/Australien verwies er André Greipel auf Rang zwei.
«Das Rennen war zehn Meter zu lang», ärgerte sich Greipel, der kurz vor der Ziellinie noch abgefangen wurde. «Besser kann man nicht ins Jahr starten», freute sich dagegen Kittel, der ab Dienstag nachlegen will.
Das sogenannten People's Choice-Rennen bietet in jedem Jahr den Auftakt zur ersten WorldTour-Station, ohne Auswirkungen auf das Gesamtklassement der Tour Down Under zu haben.
Die 16. Auflage soll am Dienstag starten. Allerdings droht eine Absage der 1. Etappe, weil um Adelaide nach der großen Hitzewelle in der vergangenen Woche mit Temperaturen bis an die 50 Grad Celsius weiter Buschfeuer wüten. Über eine eventuelle Annullierung der Auftakt-Etappe wird am Montag entschieden. Beim Erfolg des vierfachen Tour-de-France-Etappensiegers Kittel herrschten erträgliche 26 Grad.
Nicht nur das Duell Kittel gegen den bisher 13-fachen Down-Under-Etappengewinner Greipel macht die Saisoneröffnung besonders für deutsche Fans interessant. Der 42-jährige Jens Voigt läutet seine vermutlich letzte Saison ein, und Rick Zabel gibt sein Profi-Debüt an der Seite des frühere Toursiegers Cadel Evans.
Die großen Rundfahrer fehlen in Australien. Toursieger Christopher Froome (Saisonstart in Europa) und Alberto Contador (Algarve-Rundfahrt/Ende Februar) lassen sich noch etwas Zeit. Der Italiener Vincenzo Nibali beginnt am Montag in Argentinien bei der San Luis-Tour. Der Luxemburger Fränk Schleck startet beim ersten WorldTour-Rennen nach Ablauf seiner Dopingsperre im Trek-Factory-Team an der Seite Voigts in Australien.
Die Tour Down Under hat immer gern die Werbetrommel mit dem Namen Lance Armstrong gerührt. Für dessen letzten Start 2009 wurden sogar die Richtlinien des Weltverbandes UCI außer Kraft gesetzt. Aber die Zeiten sind vorbei. Das erste WorldTour-Rennen 2014 steht auch unter der Überschrift: Neuanfang. Der Radsport will nach belastenden Jahren unter der Regie des neuen UCI-Präsident Brian Cookson ein neues Kapitel aufschlagen.