Tel Aviv (rad-net) - Clara Schneider hat sich zur erfolgreichsten Athletin der U19-Weltmeisterschaften auf der Bahn in Tel Aviv in Israel gekrönt. Am Schlusstag gewann sie Gold im Keirin und kommt damit auf insgesamt vier Medaillen: dreimal Gold und einmal Silber. Außerdem gab es Bronze für Bruno Kessler und Jasper Schröder im Zweiermannschaftsfahren.
Schneider hatte sich souverän bis ins Keirin-Finale gefahren. Dort einmal an der Spitze, gab sie die Position nicht mehr her und setzte sich vor Doye Kim (Korea) und Anna Jarbornikova (Tschechien) durch. Lara Jäger spurtete als Vierte knapp an einer Medaille vorbei.
Torben Osterheld war im 1000-Meter-Zeitfahren bester Deutscher in 1:04,465 Minuten, Kenneth Meng belegte in 1:04,875 Minuten den 15. Platz. Am schnellsten war der Kasache Kirill Kurdidi, der in 1:02,866 Minuten vor Matej Hytych (1:02,965/Tschechien) und Mattia Predomo (1:02,968/Italien) siegte.
«Ich bin super zufrieden mit dem Abschneiden der Mannschaft, auch wenn es in Teilen noch Luft nach oben gibt», sagte Bundestrainer Maximilian Levy am dem letzten Wettkampftag. «Schade, dass Danny Werner als Qualifikationsschnellster im Sprint nicht nach einer Medaille greifen konnte. Clara war mit vier Medaillen natürlich überragend. Großartig war aber auch der Zusammenhalt im gesamten Team. Wir hatten das Pech, dass die meisten Räder erst drei Tage nach unserer Anreise ankamen. Wir konnten mit der ganzen Mannschaft zunächst nur mit drei Rädern trainieren und haben das aber super hinbekommen», so Levy, der sich schon um die nächste Generation Gedanken macht. «Ich möchte den Schwung dieser WM nutzen und einen Nachwuchs-Cup installieren und so den Weg bereiten für die kommende Bahn-Generation», hat Levy klare Pläne und Ziele.
Stark präsentierten sich auch Kessler und Schröder im Zweiermannschaftsfahren. Das Duo fuhr ein sehr offensives Rennen, gewann eine von zehn Wertungen, wurde einmal Dritter und dreimal Vierter und kam damit auf 21 Punkte. Damit lag es am Ende nur vier Punkte hinter den Silbermedaillengewinnern aus der Ukraine, Valentyn Kabashnyi/Daniil Yakovlev. Neue Weltmeister wurde das Duo aus Tschechien Milan Kadlec/Radovan Stec mit 34 Punkten.
Justyna Czapla und Jette Simon verpassten im Zweiermannschaftsfahren der Juniorinnen Edelmetall. Sie sammelten zehn Punkte und lagen damit drei Punkte hinter Bronze, das sich die Niederländerinnen Babette van der Wolf/Nienke Veenhoven schnappten. Nicht zu schlagen war unterdessen die britische Mannschaft Zoe Backstedt/Grace Lister, die mit 53 Punkten vor Japan, das mit Maho Kakita und Mizuki Ikeda angetreten war und auf 42 Zähler kam, siegte.
Im Ausscheidungsfahren kam Leon Arenz nicht über Rang 19 hinaus. Unterdessen holte sich Zak Erzen (Slowenien) den WM-Titel vor Jhohan Marin (Kolumbien) und Matyas Koblizek (Tschechien).
Nach fünf Wettkampftagen konnten die Athletinnen und Athleten insgesamt elf Medaillen, viermal Gold, dreimal Silber und viermal Bronze gewinnen.
Fünf Medaillen im Ausdauerbereich waren eine starke Ausbeute für den neuen Bundestrainer Marcel Franz, der damit als neuer Coach der Junioren-Nationalmannschaft einen bemerkenswerten Einstand hatte. Bruno Kessler gewann Gold im Punktefahren, fuhr zusammen mit Leon Arenz, Ben Felix Jochum, Tobias Müller und Jasper Schröder zu Silber in der Mannschaftsverfolgung. Jochum (Einerverfolgung) und Müller (Omnium) gewannen außerdem noch eine jeweils eine Bronzemedaille, genau wie Kessler und Schröder im abschließenden Madisonrennen.
«Ich bin sehr zufrieden mit den von meinen Jungs gezeigten Leistungen und gewonnenen Medaillen. Wir waren eine tolle Mannschaft, die sich gegenseitig gepusht hat. Wir hatten in dieser Saison auch Sturzpech und gesundheitsbedingte Rückschläge. Deswegen können wir sehr stolz sein», so Marcel Franz.
Im Ausdauerbereich der Juniorinnen gab es Bronze in der Mannschaftsverfolgung und einige Top-Platzierungen. «Es ist schwierig, mit unserer kleinen Gruppe immer die besten Leistungen abzurufen, wir fahren ja, anders als die Junioren, auf Bahn und Straße. Hier in Israel war eine sehr junge Mannschaft am Start, die viel lernen konnte und viel Erfahrung sammelte. Hervorheben möchte ich, dass wir nach einer verpatzten Quali im Vierer uns dann in der ersten Runde und im kleinen Finale enorm steigern und noch Bronze gewinnen konnten. Das zeigt das gute Potential der Mannschaft», sagte Bundestrainer Lucas Schädlich.
«Diese Bilanz kann sich sehen lassen. Nach der erfolgreichen EM vor vier Wochen in Anadia haben unsere Nachwuchssportler ihr gutes Leistungsniveau hier in Tel Aviv bestätigt,» zeigte sich BDR-Vize-Präsident Günter Schabel zufrieden mit dem Abschneiden in Tel Aviv.