Rom (dpa) - Der Giro-d'Italia-Sieger von 2011, Michele Scarponi, hat Kontakte zum mutmaßlichen Dopingarzt Michele Ferrari zugegeben.
Wie der Radprofi bei einer Anhörung vor dem nationalen olympischen Komitee (CONI) in Rom erklärte, hatte er im September 2010 zwei Fahrtests unter dem als «Dottore EPO» bekannten Ferrari absolviert. Sportlern war der Kontakt zu dem gesperrten Mediziner zu diesem Zeitpunkt bereits verboten. Bei Zuwiderhandlung droht ein Fahrverbot von drei Monaten. Er habe nicht gewusst, dass Ferrari gesperrt sei, beteuerte Scarponi.
Das Team Lampre reagierte auf das Geständnis und suspendierte den Fahrer. «Wir warten jetzt auf die Entscheidungen der zuständigen Behörden und betonen, dass der Vorfall in einem Zeitraum passierte, zu dem Scarponi nicht für Lampre fuhr», teilte Sprecher Andrea Appiani mit.
Möglicherweise räumte der Profi jetzt den Kontakt ein, um nur im Winter gesperrt zu werden und in der nächsten Saison wieder fahren zu können. Scarponi war schon im Juni dieses Jahres vorgeladen worden, konnte die Anhörung aber auf November verschieben.
Der 33-Jährige war 2007 wegen der Verwicklung in die Dopingaffäre Fuentes für zwei Jahre gesperrt worden. 2011 wurde er hinter Alberto Contador Zweiter beim Giro, wegen der Verurteilung des Spaniers dann aber nachträglich zum Sieger ernannt.