Berlin (dpa) - Der Doping-geständige Radprofi Bernhard Kohl hat seinen ehemaligen Team-Kollegen Stefan Schumacher kritisiert, der nach einer A-Probe-Analyse ebenfalls positiv auf das Blutdoping-Mittel CERA getestet worden war.
«Er sagt, er ist unschuldig. Ich kann nur sagen: Ich gehe meinen Weg. Und die Menschen erkennen das an, da bin ich froh drüber», sagte Kohl, «Bergkönig» und Dritter der diesjährigen Tour de France, in einem Interview mit der Österreichischen Zeitung «Kurier».
Angesprochen auf den Jubel, der im Gerolsteiner-Mannschaftsbus während der Tour ausbrach, als bekanntwurde, dass der Italiener Riccardo Ricco überführt worden war, erklärte der Profi aus Wolkersdorf in Österreich: «Ich habe ganz normal reagiert, Schumi ist halt nicht aufgesprungen und hat gejubelt. Ich hatte damals das erste ungute Gefühl, aber ich hab mir auch gedacht, dass Ricco das CERA wohl während der Tour genommen hat.» Schumacher und Kohl teilten während der Tour die Hotelzimmer.
Schumacher-Anwalt Michael Lehner hatte am Wochenende erklärt, er und sein Mandant würden sich öffentlich erst äußern, wenn die schriftliche Analyse der positiven A-Probe vorliege. Als erste Reaktion nach Bekanntwerden der nachträglichen Kontroll-Ergebnisse hatten Schumacher und sein Manager Heinz Betz von «unerklärlichen Anschuldigungen» gesprochen.