Das Rennen, das aus einer 56 Kilometer langen Schleife plus vier 17,5 Kilometer langen Runden bestand und somit über 126 Kilometer ging, war von vielen Ausreißversuchen geprägt. Eine der aktivsten Fahrerinnen war D'Hoores Teamkollegin Elisa Longo Borghini, die in vielen der Gruppen vertreten war. Als die kleine Runde erreicht war, wurde eine fünfköpfige Gruppe mit Longo Borghini und Ellen van Dijk (Sunweb) eingeholt, die lange das Geschehen bestimmte, und D'Hoore selbst versuchte, schon früh eine Entscheidung herbeizuführen.

Acht Fahrerinnen fuhren daraufhin an der Spitze, neben D'Hoore waren dies unter anderem Barbara Guarischi (Canyon-Sram), Leah Kirchmann (Sunweb) und Amy Pieters (Boels-Dolmans). Aber in der vorletzten Runde wurden auch sie wieder eingeholt und das Rennen war wieder offen. Eine neue Gruppe entstand, unter anderem mit Van Dijk, Longo Borghini und der endschnellen Coryn Rivera (Sunweb). Aber fünf Kilometer vor dem Ziel, als das Roeselberg das letzte Mal überfahren wurde, wurden auch sie wieder eingeholt, einzig Elisa Longo Borghini blieb an der Spitze und fuhr ein starkes Finale.

Erst 500 Meter vor dem Ziel wurde die Italienerin von einer rund 40 Fahrerinnen starken Verfolgergruppe wieder gestellt und die Entscheidung fiel im Sprint, wo Jolien D'Hoore den Klassiker zum zweiten Mal in ihrer Karriere gewann. «Eigentlich habe ich meinen Sprint etwas zu früh eröffnet, aber nun musste ich es einfach versuchen. Also habe ich es getan. Zum Glück habe ich gewonnen. Es ist toll, dass ich an meinem ersten Rennwochenende in dieser Saison siegen konnte, das nimmt eine Menge Druck vom Team. Nun freuen wir uns auf Le Samyn am Mittwoch», sagte D'Hoore.