Alto de Aitana (dpa) - Die erste Bergankunft der 64. Vuelta brachte mit dem neuen Spitzenreiter Cadel Evans zwar einen Wechsel an der Spitze der Gesamtwertung, aber bis auf Rückkehrer Alexander Winokurow fuhren die Kandidaten für den Gesamtsieg fast einträchtig über den Zielstrich.
Den Tagessieg im Ziel der 8. Etappe sicherte sich nach 204 Kilometern und acht Anstiegen der Italiener Damiano Cunego vor dem Franzose David Moncoutié, der sich zusammen mit fünf Fahrern schon nach 36 Kilometern abgesetzt hatte. Erwartungsgemäß verlor Zeitfahr-Olympiasieger Fabian Cancellara auf dem Alto de Aitana sein Goldtrikot einen Tag nach seinem Zeitfahrsieg in Valencia an den Australier Evans. Am Montag auf der 9. Etappe von Alcoy nach Xorret del Cati gibt es gleich noch einen Nachschlag für die Kletter-Spezialisten.
Schon nach 36 Kilometern hatte sich eine sechsköpfige Gruppe an die Spitze gesetzt, unter ihnen auch der Milram-Profi Paul Voss aus Bielefeld. Aber nur Moncoutié und der Niederländer Pieter Wenning als Tagesdritter retteten einen Vorsprung ins Ziel. Am bis zu zehn Prozent steilen Schlussanstieg belauerten sich die Favoriten auf den letzten 21,7 Kilometern. Evans wurde 44 Sekunden hinter Vize- Weltmeister Cunego Vierter vor dem Spanier Alejandro Valverde, der für Rennen in Italien gesperrt ist. Kurz darauf folgte Ivan Basso (Italien).
Am Vortag hatte sich Cancellara mit seinem überlegenen Sieg im verregneten 30 Kilometer-Zeitfahren das Gold-Trikot von André Greipel zurückgeholt. Der Schweizer hatte sich mit 32 Sekunden Vorsprung auf den Schotten David Millar durchgesetzt. Mit Platz drei überzeugte Zeitfahr-Weltmeister Bert Grabsch (+0:36). Greipel war wie erwartet abgeschlagen auf Platz 67 mit 2:39 Minuten Rückstand auf Cancellara gelandet, der schon drei Wochen vor den Titelkämpfen in Mendrisio/Schweiz WM-Form hat.
Der gebürtige Rostocker, der nach zwei Etappensiegen als erster Deutscher seit Jan Ullrich 1999 das Gold-Trikot erobert hatte, war in Valencia als Letzter ins Rennen gegangen und verlor schon auf den ersten Kilometern viel Zeit. Milram-Kapitän Linus Gerdemann, der auch am Sonntag Zeit auf die Besten verlor, beendete das Rennen auf Platz 20 und erklärte: «Ich bin kein großes Risiko gegangen, um einen Sturz zu vermeiden».