Deinze (rad-net) - Der Schweizer Fabian Cancellara hat seinen angekündigten Stundenweltrekord-Versuch auf zunächst unbestimmte Zeit ausgesetzt. Der viermalige Zeitfahrweltmeister will zunächst auf die Regeländerungen der UCI reagieren und sich entsprechend neu ausrichten. Das gaben Cancellara und sein Team in Trek Factory Racing einer Mitteilung bekannt.
Während es bisher den Stundenweltrekord von 49,431 Kilometern von Eddy Merckx aus dem Jahr 1972 zu schlagen galt, ist nach den jüngsten Änderungen der UCI die Bestmarke des Tschechen Ondrej Sosenka (49,700 Kilometer) aus 2005 maßgebend.
Die bisherige Unterscheidung zwischen «Stundenrekord» und «Stundenbestleistung» hat die UCI kürzlich abgeschafft. Künftig gelten alle Rekorde, die nach den zurzeit des Versuchs gültigen Regeln aufgestellt wurden, als «Stundenrekorde». Außerdem können Rekordversuche ab sofort mit jedem Rad, dass für Bahnrad-Ausdauerwettbewerbe zugelassen ist, absolviert werden.
«Wir sind zufrieden, dass die UCI klare Regeln zum Stundenweltrekord festgelegt hat, nachdem es darum immer einige Spekulationen gab. Aber wir müssen untersuchen, was das für unser Projekt bedeutet, dass sich bisher darauf konzentriert hat, den Rekord von Merckx zu brechen», erklärte Trek-Teammanager Luca Guercilena.
«Der ganze Reiz des Stundenweltrekord liegt für mich darin, gegen Fahrer aus der Vergangenheit zu konkurrieren», sagte Cancellara. «Ich wäre sehr gerne gegen Eddy gefahren, in den Klassikern oder im Zeitfahren, aber das ist nicht möglich. Der Stundenweltrekord beinhaltet diese charmante Seite, die ich sehr gut finde. Nun wird es anders sein», so der 33-Jährige, der betonte, dass er nicht gegen technologische Innovationen sei. «Wir haben einige halbfertige Pläne, aber zum jetzigen Zeitpunkt müssen wir das gesamte Projekt neu überdenken», so Cancellara weiter. «Wir werden das alles innerhalb des Teams und mit Trek diskutieren», kündigte er an.
UCI vereinfacht Reglement für Stundenweltrekord - «Anziehungskraft wiedererlangen»
Cancellaras beeindruckende Serie