München (rad-net) - Obwohl bereits alle großen Sportveranstaltungen aufgrund der Ausbreitung des Coronavirus abgesagt beziehungsweise verschoben wurden, halten die Organisatoren der Tour de France weiter an ihrer Austragung vom 27. Juni bis 19. Juli fest. In einem Interview mit der Agentur «SID» hat Emanuel Buchmann nun bekräftigt, dass der Radsport die Absage der Tour nicht verkraften würde.
Buchmann hat in diesem Jahr neben den Olympischen Sommerspielen in Tokio vor allem einen Platz auf dem Podium der französischen Grand Tour angepeilt, nachdem er im vergangenen Jahr Vierter im Gesamtklassement geworden war. Eine Absage der Tour wäre aber nicht nur für den Fahrer von Bora-hansgrohe ein herber Rückschlag, der gesamte Radsport stünde am Rande einer Katastrophe: «Es wäre eine Katastrophe, wenn die Tour nicht gefahren oder erstmal abgesagt wird. Alles andere könnte der Radsport schon ganz gut verkraften. Aber wenn die Tour ausfällt, wäre das echt schlimm.»
Insgesamt glaube der 27-Jährige aktuell aber noch nicht an die Notwendigkeit, die Tour tatsächlich abzusagen. Trotzdem sei der Verlauf der Corona-Pandemie unberechenbar, wodurch eine Prognose für die Zukunft schwierig sei. «Vor einem Monat hätte niemand gedacht, dass es jetzt so aussieht. Man kann schwer sagen, wie es in drei Monaten aussieht. Vielleicht sieht die Welt dann schon wieder deutlich besser aus», spekulierte der ehemalige Deutsche Straßenmeister, der auch eine Verschiebung der Rundfahrt um einen Monat nicht gänzlich ausschließen möchte. «Es weiß halt niemand, wie die Entwicklung in ein paar Wochen und Monaten aussieht.»
Trotz seiner Hoffnungen, dass die Tour de France planmäßig stattfindet, hat sich Buchmann positiv zu der Entscheidung über die Verschiebung der Olympischen Spiele in Tokio geäußert. Die Entscheidung trage vor allem zu einer gerechten Auswahl der olympischen Athleten, sowie zur Gesundheit aller Beteiligten bei: «Ich denke, dass ist die einzige richtige Entscheidung aktuell. [...] Unter den aktuellen Umständen wären es einfach keine fairen Bedingungen für alle Athleten gewesen und das gesundheitliche Risiko für alle wäre auch nicht kalkulierbar.» Die Verschiebung der Spiele um ein Jahr sei also die beste Lösung gewesen.
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