Sestri Levante (dpa) - Der Däne Lars Ytting Bak hat die 12. Etappe des 95. Giro d'Italia mit wenigen Sekunden Vorsprung vor dem Franzosen Sandy Casar gewonnen. Beide waren Mitglieder einer siebenköpfigen Ausreißergruppe.
Im Gesamtklassement blieb in Sestri Levante nach 157 Kilometern alles beim Alten. Joaquim Rodriguez aus Hans-Michael Holczers Katusha-Team konnte sein Rosa Trikot abermals verteidigen. Der Radprofi aus Spanien führt weiter mit 17 Sekunden Vorsprung vor dem Kanadier Ryder Hesjedal.
Rodriguez wartet auf die Bergetappen, die am Samstag beginnen. «Ich bin in Form und habe eine starke Mannschaft. Ich will beweisen, dass ich eine Drei-Wochen-Rundfahrt gewinnen kann», sagte der 33-Jährige. Zu seinen Hauptkonkurrenten um den Gesamtsieg zählt Rodriguez zwei Italiener: Vorjahressieger Michele Scarponi, dem der Erfolg erst am Grünen Tisch zugesprochen worden war, und den zweimaligen Giro-Gewinner Ivan Basso.
Jan Ullrich rechnet allerdings nicht mit dem Sieg des Spaniers, der ein «Spezialist für kurze und knackige Anstiege» sei, wie der Toursieger von 1997 in seinem Blog für «Yahoo-Eurosport» schrieb. In den Dolomiten warten lange und harte Anstiege.
Roberto Ferrari hatte am Mittwoch in Montecatini Terme die längste Etappe gewonnen. Der Italiener setzte sich im Spurt des Feldes nach 255 Kilometern auf dem elften Tagesabschnitt vor seinem Landsmann Francesco Chicci durch. Mark Cavendish, den Ferrari durch eine unfaire Fahrweise im Finale der dritten Etappe in Dänemark vom Rad geholt hatte, musste nach bisher zwei Tageserfolgen mit Platz vier vorliebnehmen. Allerdings war der Weltmeister aus Großbritannien durch einen Sturz mehrerer Fahrer unmittelbar vor ihm in der letzten Kurve stark behindert worden.
Angesichts der bevorstehenden Dolomiten-Etappen und seines noch harten Jahresprogramms mit der Tour de France und den Olympischen Spielen in London wird spekuliert, dass Cavendish nach der Etappe an diesem Freitag aussteigt.