Frankfurt (Oder) (dpa/rad-net) - Die großen Überraschungen sind bei den 126. deutschen Bahnrad-Meisterschaften ausgeblieben. Einige Olympia-Teilnehmer ließen die Titelkämpfe in Frankfurt (Oder) komplett aus, andere konzentrierten sich nur auf eine Disziplin.
So wie die Olympiasiegerinnen Kristina Vogel und Miriam Welte: Vogel verteidigte ihren Titel im Sprint, Welte wiederholte ihren DM-Erfolg im 500-Meter-Zeitfahren. «Ich war überrascht über meine Zeit», sagte Bahnrad-Spezialistin Welte.
Sie hatte nach dem Olympiasieg im Teamsprint mit Vogel eine Pause eingelegt. Bei den nationalen Titelkämpfen war sie krank an den Start gegangen: «Beim Warmfahren habe ich mich sehr bescheiden gefühlt.» Trotzdem siegte Miriam Welte souverän in 34,696 Sekunden vor Charlott Arndt aus Cottbus (36,442). Kristina Vogel erklärte unterdessen, dass sie im kommenden Jahr bei der WM in Minsk voraussichtlich nicht an Start gehen will. «Ich werde wohl kürzertreten», erklärte die 21 Jahre alte Weltmeisterin aus Erfurt.
Eine mehrwöchige Pause muss der zweifache Olympia-Medaillengewinner Maximilian Levy einlegen. Der 25 Jahre alte Cottbuser wurde nach seinem DM-Titel inklusive Bahnrekord in der Oderlandhalle (9,778 Sekunden) an der Schulter operiert. Levy, der in London zu Silber im Keirin und Bronze im Teamsprint gefahren war, wurden acht Schrauben und eine Platte aus der linken Schulter entfernt. Er hatte sich im Herbst 2010 während der EM in Polen bei einem schweren Sturz das linke Schlüsselbein gebrochen.
Gleich drei Titel sicherte sich der Chemnitzer Sprinter Stefan Bötticher. Der 20-Jährige aus dem Team Erdgas.2012 ließ im Sprint-Finale seinem ein Jahr jüngeren Teamkollegen Max Niederlag keine Chance. «Die Topleute waren heute nicht da, deshalb ist der Titel nicht ganz so viel wert», sagte Bötticher. Nach dem DM-Gold im Teamsprint holte sich der Sachse am Sonntag im Keirin-Rennen seinen dritten Meistertitel.
Im Punktefahren der Elite über 40 Kilometer erkämpfte der Berliner Robert Bengsch den Titel vor Theo Reinhardt (Berlin). Der Titel im Punktefahren der Frauen ging wie im vergangenen Jahr klar an Stephanie Pohl vom LKT-Team Brandenburg vor den beiden Berlinerinnen Janine Bubner und Lina-Kristin Schink. Im 1000-Meter-Zeitfahren trat Eric Engler die Nachfolge als Titelgewinner von Stefan Nimke an. Der Schweriner ging nur im Teamsprint an den Start. Engler verwies den Geraer Olympia-Teilnehmer Robert Förstemann auf Platz zwei.
Am letzten Tag sicherten sich die Titelverteidiger Robert Bengsch und Marcel Kalz den Titel im Madison. Beide holten in der Oderlandhalle 30 Punkte und lagen deutlich vor der Konkurrenz. «Ich denke, heute haben wir gezeigt, dass wir Deutschlands beste Mannschaft sind», sagte Bengsch nach seinem nun fünften Titel in dieser Disziplin. «Wir waren Titelverteidiger und auch aufgrund unserer Erfolge in diesem Jahr Favorit. Da hat Druck auf uns gelastet», so der Berliner weiter. Damit konnten sie in Frankfurt allerdings gut umgehen. Die Konkurrenz hatten sie jederzeit im Griff. Leif Lampater/Christian Grasmann (Irschenberg) holten mit fünf Punkten Silber, Bronze ging mit vier Punkten an das junge Berliner Team Sebastian Wotschke und Philipp Zwingenberger.
Der Madison-Titel der Junioren geht in diesem Jahr nach NRW: Nils Schomber und Nils Politt siegten mit nur einem Punkt Vorsprung vor Pascal Ackermann und Domenic Weinstein. In der Jugendklasse gewann der Württemberger Marc Jurczyk zusammen mit Sven Reutter. Für Jurczyk war es nach zwei Silbermedaillen das dritte Gold. «Ich wollte zeigen, dass meine Erfolge aus dem letzten Jahr kein Zufall waren», zeigte sich der junge Böblinger selbstbewusst.
Den Keirin-Titel der Junioren holte Maximilian Dörnbach, Nikolai Hoffmeister und Robert Uebel komplettierten das Thüringer Podium. Bei den Juniorinnen wurde Monika Kendziora ihrer Favoritenrolle gerecht: Die Leipzigerin verwies Lisa Carolin Happke (Unna) und Ann-Leonie Wiechmann (Hildesheim) auf die Plätze zwei und drei.
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