Glasgow (dpa) - Trotz Terminstress nach London und eingeschränkter Trainingsarbeit wegen ihrer Polizei-Ausbildung setzt Olympiasiegerin Kristina Vogel ihren Höhenflug fort.
Drei Monate nach dem überraschenden Olympia-Gold im Teamsprint glänzte die Erfurterin beim Weltcup in Glasgow ohne Partnerin Miriam Welte in den Einzeldisziplinen. Im Zeitfahren belegte die 22-Jährige in persönlicher Bestzeit (34,318 Sekunden) den zweiten Platz. Im Sprint fuhr Vogel am Samstag sogar überlegen auf Rang eins. «Es ist schön, die deutsche Hymne für mich alleine zu hören», twitterte Vogel.
Bundestrainer Detlef Uibel zeigte sich vom Abschneiden seiner Vorzeige-Athletin sehr angetan. «Die Ausbildung bei der Bundespolizei ist für sie sehr intensiv und stressig. Es zeigt sich aber wieder einmal, dass Stress durchaus positiv sein und für zusätzliche Motivation sorgen kann», lobte der Cottbuser seine Sprinterin, die im Februar die Ausbildung abschließen will.
Neben der Abschlussprüfung zur Polizeimeisterin steht für Vogel im Februar auch die WM in Minsk auf dem Plan. Arbeitgeber, BDR und Sportlerin haben sich inzwischen auf eine Teilnahme an den Titelkämpfen in Minsk geeinigt. Dort will Vogel zusammen mit Welte wieder Gold im Teamsprint holen. «Natürlich wollen wir unseren WM-Titel im Teamsprint gern verteidigen, darauf liegt der Fokus», sagte Vogel.
Die Ergebnisse von Glasgow waren für Vogel ein erster und wichtiger Schritt zur WM. «Es war sehr wichtig, dass Kristina nach einem kleinen Tief nach den Spielen wieder schnell in den Rhythmus gekommen ist», erklärte Uibel. «Vogel gehört in den nächsten Jahren zu den internationalen Top-Sprinterinnen.» Der Sieg von Glasgow soll also auch als Fingerzeig für die WM verstanden werden.