Lüttich (rad-net) - Nachdem er kürzlich bekanntgegeben hatte, sein Debüt bei Lüttich-Bastogne-Lüttich am Sonntag zu geben, hat sich Wout van Aert nun zu der Strecke geäußert. Der Belgier hat gemeinsam mit einer Gruppe anderer Fahrerinnen und Fahrer eine Aufklärungsfahrt auf der Route des Monuments unternommen und anschließend berichtet, sich selbst nur eine geringe Chance auf den Sieg auszurechnen.
«Ich gebe mir selbst nur eine kleine Chance zu gewinnen, aber eine große, um ein gutes Ergebnis zu erzielen», prophezeite der Belgier nach der Probefahrt im Gespräch mit «Het Nieuwsblad». «Es war eine schwierige Erkundung, aber das wusste ich schon vorher. Ich trainiere hier viel.»
Tatsächlich habe er sogar einen Großteil der Strecke gekannt, so Van Aert weiter. Lediglich die letzte Abfahrt vom Roche aux Faucons vor dem Ziel, sei eine Überraschung gewesen, wobei er sich gut vorstellen könne, dass genau dieser Rennabschnitt am Sonntag entscheidend sein werde: «Es ist ein schöner Abschluss. Nach diesem Abstieg ist man schnell im Ziel. Wenn Du aber auf dem Gipfel des Roche aux Faucons nicht dabei bist, gibt es kein Zurück mehr. [...] Normalerweise explodiert es dort, aber man muss natürlich dorthin gelangen. Viele sind dort schon vorher gefahren. Der Versuch, zu folgen, wird schwer genug sein.»
Einen weiteren Fokus legte der Fahrer von Team Jumbo-Visma bei seiner Probefahrt auf den La Redoute, den er nach eigenen Angaben gut gemeistert habe. Trotzdem sei eine Probefahrt natürlich eine andere Voraussetzung als das Rennen am Sonntag: «Der Anstieg lag mir heute gut. Aber am Sonntag werde ich nach den vielen Rennkilometern wahrscheinlich weniger Kraft haben.»
Van Aerts starke Frühjahrskampagne war in den letzten Wochen durch eine Infektion mit dem Corona-Virus unterbrochen worden, deren Folgen ihn an der Teilnahme an der Flandern-Rundfahrt und dem Amstel Gold Race gehindert hatten. Vergangenen Sonntag war er erstmalig wieder bei einem Rennen gestartet, als er bei Paris-Roubaix den zweiten Platz hinter Dylan van Baarle (Ineos Grenadiers) belegte.
Auch wenn er sich für kommenden Sonntag bei Lüttich-Bastogne-Lüttich kaum Siegchancen ausrechnete, erklärte er, sich trotzdem einen Mehrwert von der Teilnahme an dem Monument zu versprechen: «Für die Zukunft wird es gut sein, dass ich schonmal an dem Rennen teilgenommen habe. Und ich glaube, dass ich schon etwas machen kann. Andernfalls würde ich gar nicht starten.»