Mailand (rad-net) - Egan Bernal hat noch keine konkrete Pläne für sein Rennprogramm 2020. Der kolumbianische Kletterspezialist gewann in diesem Jahr seine erste Tour de France, blickt aber auch in Richtung Giro d'Italia. «Die Route des kommenden Giro ist sehr speziell», sagte er im Gespräch mit «Cyclingnews».
Es ist nicht verwunderlich, dass Bernal eine Vorliebe für die erste große Landesrundfahrt der Saison hat, da er einige Jahre in Italien gelebt hat. Er fuhr auch zwei Saisons für das italienische Team Androni Giocattoli-Sidermec. «Ich mag die Route des kommenden Giro sehr. Es ist wirklich eine komplette Strecke - Zeitfahren, lange Etappen und lange Anstiege.»
«Da es drei Zeitfahren gibt, ist das etwas schwierig für mich, besonders wenn das letzte am letzten Tag ist. Es gibt aber auch einige wirklich lange Etappen, die ich mag - ich denke, das ist etwas Besonderes im Radsport, die langen Etappen. Auch gibt es viele lange Anstiege. Das gefällt mir sehr», so Bernal. Die 103. Ausgabe des Giro d'Italia besteht aus neun Etappen, die länger als 200 Kilometer sind.
Auf die Frange, ob die Strecke für ihn genauso gut geeignet ist wie die der Tour, antwortete der 22-Jährige: «Im Moment ist es schwer zu sagen. Vielleicht verliere ich in den drei Zeitfahren ein bisschen Zeit, das macht es mir schwer, aber auf den langen Etappen und lange Anstiege kann ich das wieder gut machen, wenn ich dort gute Leistungen zeige.»
«Natürlich würde ich gerne zur Tour zurückkehren, aber ich möchte auch wirklich gerne beim Giro fahren», sagte Bernal, der eigentlich in dieser Saison schon für den Giro eingeplant war, aber eine Woche vorher wegen einem Schlüsselbeinbruch absagen musste.
Was potentielle Starts beim Giro und beziehungsweise oder der Tour angeht, möchte er sich in den kommenden Wochen überlegen. «Ich möchte noch keine Entscheidung zwischen dem Giro oder der Tour treffen. Wir werden im Dezember ein besseres Bild haben. Ich möchte vielleicht nächstes Jahr zwei große Landesrundfahrt fahren, aber das hängt davon ab, wie ich mich nach der ersten Rundfahrt fühle. Aber nochmal: Ich treffe noch keine Entscheidung.»
Neben Bernal hat das Team Ineos mit Chris Froome, Geraint Thomas und ab 2020 auch Richard Carapaz - der 2019 den Giro gewann - drei weitere starke Fahrer, die aufs Gesamtklassement bei der Tour fahren können. Im kommenden Jahr möchte sich Froome, der in dieser Saison aufgrund seines schweren Sturzes beim Criterium du Dauphiné nicht starten konnte, wieder voll auf die Frankreich-Rundfahrt fokussieren - und erhält Bernals Unterstützung. Der vierfache Tour-Gewinner sagte: «Bernal hat mir gesagt, dass er bereit ist, nächstes Jahr für mich zu arbeiten. Aber dann muss ich der Beste sein.» Bernal erklärte: «Es ist eine große Ehre, Froomey zu helfen. Ich denke immer noch, dass Chris der beste Fahrer ist. Ich habe auch viel Respekt vor ihm. Ich würde ihm gerne helfen, wenn es ihm besser geht.»