Bremen (dpa) - Begeisterte Fans, Respekt der Kollegen und ein Treueschwur - Bruno Risi hat sich mit dem Sieg beim 46. Bremer Sechstagerennen selbst das schönste Abschiedsgeschenk gemacht. Der 41 Jahre alte Schweizer gewann in seinem letzten Rennen in Bremen gemeinsam mit seinem Landsmann Franco Marvulli in einem Herzschlagfinale gegen Iljo Keisse und Robert Bartko (Belgien/Potsdam). Nach 188 Sechstagerennen beendet Risi nach dieser Wintersaison seine aktive Karriere. Bartko zollte dem Routinier bei der Siegerehrung seinen Respekt: «Das erste Mal bin ich nicht unglücklich, Zweiter geworden zu sein.»Bereits vor der finalen Jagd war Risi vom Publikum mit Standing Ovations verabschiedet worden. Weggefährten wie Erik Zabel, seine Familie und sein Fanclub aus dem Schweizer Kanton Uri waren angereist, um den nunmehr 61-fachen Sechstage-Sieger würdig zu verabschieden. Die Fans hatten ein großes Transparent für den mehrfachen Weltmeister angefertigt. «Danke Bruno. Ein großer Profi tritt zurück. Die Erinnerung an einen wahren Champion bleibt.» Risi schwor der Veranstaltung auch als Zuschauer seine Treue. «Im nächsten Jahr stehe ich auf eurer Seite, mit einem Bier in der Hand», sagte er zu seinen Anhängern.
Die Zukunft des Sechstagerennens in Bremen scheint indes gesichert. «Ich gehe fest davon aus, dass wir auch in den kommenden Jahren ein tolles Sechstagerennen in Bremen auf die Beine stellen können», sagte Veranstalter Frank Minder. Im Februar finden weitere Gespräche der Verantwortlichen mit einem potenziellen Großsponsor statt. Zuletzt waren in Dortmund, Stuttgart und München drei der wichtigsten Rennen abgesagt worden. Neben der Veranstaltung in Bremen findet in Deutschland somit nur noch das Rennen in Berlin statt.
In Bremen hat augenscheinlich das neue Konzept mit Live-Musik überzeugt. «Die Stimmung war fantastisch. Die Zuschauerzahlen liegen ungefähr bei denen des Vorjahres, damit laufen wir voll gegen den Trend», sagte Minder. Zugleich lobte er die sportlichen Leistungen. «Die Fahrer haben fantastischen Sport geboten, ich bin heilfroh, dass wir keinen einzigen Sturz während des gesamten Rennens hatten.»