Bad Dürrheim (rad-net) - Nils Politt (Bora-hansgrohe) ist neuer Deutscher Zeitfahrmeister und folgt auf seinen Teamkollegen Lennard Kämna, der den Titelkampf auf dem neunten Platz beendete. Politt hat am Sonntag nicht nur die Chance, seinen Titel im Straßenrennen erfolgreich zu verteidigen, er könnte auch als erster deutscher Fahrer in die Geschichte eingehen, der beide Meisterschaften für sich entscheidet.
Es war ein packendes Rennen um den deutschen Meistertitel bei den Männern Elite: Anders als in den übrigen Rennkategorien lagen die Topfavoriten lange dicht zusammen. Nicht einmal 30 Sekunden trennten die ersten Sechs in diesem 32,2 km langen Kampf gegen die Uhr, den Politt von Beginn an mit Bestzeiten anführte.
Der 29-Jährige fuhr konstant seinen Rhythmus, lag an der ersten Zwischenzeit nach 6,6 Kilometern 1,5 Sekunden vor dem letztjährigen Vizemeister Jannik Steimle (Soudal-Quick Step). Bei der zweiten Zeitmessung lagen acht Sekunden zwischen den beiden, bei der Dritten schob sich Miguel Heidemann (Leopard) auf Rang zwei und konnte diese Position bis ins Ziel behaupten. Elf Sekunden Vorsprung hatte Politt im Ziel. Auf Platz drei fuhr Politts Teamkollege Maximilian Schachmann, der 15 Sekunden zurücklag.
«Es hat sich für mich am Anfang gar nicht so schnell angefühlt, dann wurde mir gemeldet, dass ich beste Zwischenzeit habe. Es lief super, und ich freue mich, dass ich den Titel holen konnte. Ich bin ziemlich zufrieden, was ich heute geleistet habe, es zeigt mir, dass ich auf dem Weg zur Top-Form bin», so Politt. Mit Blick aufs Straßenrennen sagte er: «Am Sonntag den Titel zu verteidigen, wird extrem schwer, weil alle auf mich gucken werden. Aber Hauptsache, der Titel bleibt im Team.»
Miguel Heidemann erklärte: «Es waren nicht die leichtesten Monate, darum bin ich super zufrieden mit dem zweiten Platz.» Und Maximilian Schachmann sagte: «Ich bin froh, wieder auf dem aufsteigenden Ast zu sein. Die Tour werde ich nicht fahren, sondern mich auf die zweite Saisonhälfte konzentrieren. Ich hatte nicht die besten Monate zuletzt, darum will ich es konservativ angehen.»