Dohnany (rad-net) - Olympiasiegerin Sabine Spitz hat bei der Mountainbike-EM im slowakischen Dohnany einen Podestplatz verpasst. Nachdem die 39-Jährige einen Kilometer vor dem Ziel bis auf Rang vier vorgefahren war, bremste ein Defekt ihre Aufholjagd. Im Ziel hatte Spitz nach 29,16 Kilometern zwei Minuten Rückstand auf Siegerin Gunn-Rita Dahle. Die Norwegerin verwies mit 33 Sekunden Vorsprung Weltmeisterin Maja Wloszczowska aus Polen auf Platz zwei.
Dahle begann ihr Solo bereits in der ersten Runde und fuhr souverän zu ihrem fünften Europameistertitel in der olympischen Cross-Country-Disziplin. Nach einer Krankheit und der Geburt ihres Sohnes ist das der erste große Sieg für die frühere Seriensiegerin. Hinter ihr kämpften die beiden Sloweninnen Blaza Klemencic und Tanja Zakelj, sowie Weltmeisterin Maja Wloszczowska aus Polen um die Medaillen. Spitz reihte sich bei Temperaturen von über 30 Grad nach zwei Runden auf Platz sechs ein, doch ihre Schlussoffensive kam etwas zu spät. Einen Kilometer vor Schluss war sie auf Rang vier angekommen, circa 15 Sekunden hinter Zakelj. Doch dann platzte der Hinterreifen und alle Chancen auf Edelmetall waren dahin.
«Anfangs ging es nicht flüssig. Vielleicht fehlt mir noch die Wettkampfhärte. Später habe ich dann einen guten Rhythmus gefunden. Ob es ohne Defekt noch zu Bronze gereicht hätte, weiß ich nicht. Aber ich wäre auch lieber Vierte geworden als Sechste», erklärte Spitz.
Anja Gradl und Adelheid Morath lieferten als Neunte mit 3:33 Minuten und Zehnte mit 3:46 Minuten Rückstand starke Leistungen ab und sicherten sich jeweils eine Teilnorm für die Olympischen Spiele. Morath hat nun damit schon die zweite Teilnorm und hat so auf jeden Fall schon die geforderten Kriterien erfüllt. «Ich bin auf jeden Fall zufrieden, auch wenn Platz acht gleich die ganze Norm bedeutet hätte. Ich habe es probiert, aber es ging nicht», erklärte Gradl. Neben Sabine Spitz kann nur eine weitere deutsche Fahrerin in London 2012 an den Start gehen.