Mont-Sainte-Anne (rad-net) - Sabine Spitz ist einmal mehr bei den am Mittwoch beginnenden Mountainbike-Weltmeisterschaften in Kanada (1.-5.9.) die große Medaillenhoffnung des Bund Deutscher Radfahrer. Neben ihr dürften aber vor allem die Junioren und Juniorinnen um Edelmetall mitfahren. „Ich wäre nicht Sabine Spitz, wenn ich sagen würde, ich habe eine Medaille völlig aus den Gedanken gestrichen. Aber es wird sicher äußerst schwer, zumal gerade in Mont Sainte Anne auch die Witterung schnell Einfluss nehmen kann“, bleibt Spitz selber aber verhalten. Die zweite Reihe besteht aus Anja Gradl und Hanna Klein, die beide die Top 15 im Visier haben, während Elisabeth Brandau ihre WM-Premiere bestreitet und abzuwarten bleibt, wie ihr der schwierige Kurs liegt.
Wolfram Kurschat, Moritz Milatz und Manuel Fumic wollen allesamt unter die besten Zehn, Fumic peilt sogar das Treppchen an. Es wäre die erste WM-Medaille im Elite-Bereich der Herren überhaupt. Jochen Käß will sein bisher bestes WM-Resultat, Rang 19 2006, übertreffen. Für Robert Mennen ist es die erste WM im Elite-Lager. Für ihn wäre ein Platz unter den besten 30 ein Erfolg.
Die größten Medaillenhoffnungen im Lager der deutschen Cross-Country-Fahrer existieren gleichwohl in den beiden Junioren-Rennen. Der Münstertäler Julian Schelb gehört zu den aussichtsreichen Kandidaten, wenn es am Freitag um Edelmetall geht, für Lukas Kuch und Sascha Bleher ist ein Top Ten-Platz das Ziel. Wenzel Böhm-Gräber kann aus einer hinteren Startposition sicher immer noch in Richtung Top 15 marschieren, während für Christian Pfäffle als einzigen Vertreter des jüngeren Jahrgangs die Region um Platz 20 das Ziel ist. Johanna Techt, EM-Dritte, und Helen Grobert, Vize-Europameisterin, können ebenfalls für eine Medaille sorgen. Doch auch bei den Juniorinnen gibt es eine gute Hand voll Fahrerinnen, denen man das zutraut, allen voran der Schweizerin Jolanda Neff.
„Wir haben eine kompakt starke Mannschaft, der zwar der absolute Spitzenmann fehlt, bei der aber jeder an einem guten Tag in die Top Ten fahren kann“, glaubt Bundestrainer Frank Brückner bei der U23. Was bei Mona Eiberweiser als einziger weiblicher Starterin in der Ergebnisliste auftauchen wird, das lässt sich schwer prognostizieren. Im jüngsten Jahrgang muss man von ihr noch kein Spitzenresultat erwarten.
In der Four-Cross-Disziplin gehen drei BDR-Biker an den Start. Johannes Fischbach, der zuletzt beim Weltcup im Val di Sole Fünfter war, hat durchaus das Potenzial, ins Finale der besten Vier einzuziehen. Guido Tschugg ist nach seiner Verletzung noch nicht wieder fit. Nico Seidel aus Schleiz hofft auf den Einzug ins Viertelfinale, während die deutlich verbesserte Cottbuserin Steffi Marth in dieser Saison in der Qualifikation schon mehrfach gezeigt hat, dass sie von der Geschwindigkeit her in der Lage ist mit den Besten mitzuhalten. Benjamin Strasser und Harriet Rucknagel vertreten die deutschen Farben im Downhill. Mit Fabian Fader und Philipp Bünnemann komplettieren zwei Junioren die Speed-Fraktion.