Bad Säckingen (rad-net) - Mountainbike-Olympiasiegerin Sabine Spitz hat die Cross-Country-DM in Bad Säckingen bei den Frauen gewonnen. Die 40-jährige aus Murg-Niederhof wiederholte in ihrem Geburtsort Bad Säckingen ihren Vorjahressieg und feierte damit den elften Titel, hatte es aber nicht einfach.
Auf dem schwierigen Kurs in Südbaden setzte sich Spitz nach 19,5 Kilometern in der Zeit von 1:22:17 Stunden 39 Sekunden vor Adelheid Morath aus Freiburg und Silke Schmidt aus Eppelborn durch. «Es ist ein unglaubliches Gefühl, vor eigenem Publikum zu fahren und zu gewinnen. Ich freue mich, dass so viele Leute hierher gekommen sind. Das Publikum war gigantisch», sagte Spitz, die wie Morath auch bei den Olympischen Spielen in London startet. Dabei hatte Spitz mit einem Kettenklemmer zu tun und zweimal verirrte sich noch ein Ast zwischen ihre Speichen. Doch mit ihrer Routine und der Selbstsicherheit einer guten Form geriet sie nicht in Panik. «In solchen Situationen muss man einfach cool bleiben. Gerade auf diesem Kurs darf man nicht nervös werden, sonst reihen sich die Fehler aneinander», erklärte Sabine Spitz.
Der sehr anspruchsvolle Kurs war nach Regenfällen am Vormittag noch schwieriger geworden. Spitz ging gleich in Führung. Sie wurde aber auf den ersten beiden der 3,9 Kilometer langen Runden von der am Ende sechstplazierten Elisabeth Brandau aus Schönaich, die noch mit Magenproblemen zu kämpfen hatte, bedrängt und hatte bis zur Hälfte der Distanz auch in Morath eine hartnäckige Verfolgerin.
Morath zeigte sich schlussendlich mit ihrer Silbermedaille zufrieden: «Ich habe mich gut gefühlt und bin sehr, sehr zufrieden mit dem Rennen. Für mich haben hier halt die Höhenmeter gefehlt, aber ich hatte trotzdem einen guten Rhythmus und bin gut klar gekommen. Ich habe mich dafür entschieden zugunsten der Olympiavorbereitung auf ein Rennen im Vorfeld zu verzichten. Deshalb hat mir vor allem am Anfang die Wettkampfintensität gefehlt», so Morath.
Im Rennen der Frauen U23 sicherte sich Helen Grobert aus Remetschwiel die Goldmedaille. Grobert siegte souverän vor Regina Genser aus Bayreuth und Sarah-Lena Hofmann aus Lohr. Gemeinsam mit den Elite-Damen gestartet, kam Grobert schließlich als Vierte ins Ziel und war damit klar beste U23-Fahrerin.
Obwohl mit 7:37 Minuten klar vorne, war die 20-Jährige im Ziel sehr emotional. «Ich bin so glücklich, ich habe so lange auf einen Titel gewartet, endlich hat es mal wieder geklappt. Es war das beste Gefühl seit langem, das ist unbeschreiblich», sprudelte es aus Grobert heraus. Sie hatte zuletzt 2008 in der Jugendklasse Gold gewonnen. Regina Genser war ebenso glücklich. «Ich habe in der letzten Runde Krämpfe bekommen und die letzten 500 Meter musste ich rennen. Ich bin froh, dass ich so viel Vorsprung hatte», erklärte sie.
Als Grobert 2008 in St. Märgen Deutsche Meisterin wurde, da war Sarah-Lena Hofmann ihre Gegnerin. Die tauchte nach langer Zeit mal wieder bei einem MTB-Rennen auf und wurde prompt Dritte. «Ich bin total glücklich, dass es zu Bronze gereicht hat», jubelte Hofmann, die sonst im Straßenmetier unterwegs ist.
Im Junioren-Rennen setzte sich Lukas Baum aus Neustadt/W. durch. Der Pfälzer setzte sich gleich an die Spitze, hatte aber in Georg Egger einen harten Widersacher. Egger hatte auf dem schmierig-rutschigen Untergrund offenbar auch die besseren Reifen und holte in den technischen Passagen immer wieder auf. Baum kam mit dem Kurs sehr gut zurecht.
«Ich hatte keine Probleme mit der Strecke. Es hat riesig Spaß gemacht. Als ich vor drei Tagen hier trainiert habe, wusste ich schon, dass ich vor dem Matsch keine Angst haben muss. Endlich hat es mal geklappt bei einer DM», erklärte Baum nach dem 15,6 Kilometer langen Rennen, das er in 58:57 Minuten mit 35 Sekunden Vorsprung auf Egger gewinnen konnte. Egger zeigte sich mit Silber auch zufrieden. «Lukas war am Berg einfach stärker, ich war vielleicht technisch überlegen. Ich bin einfach meinen Rhythmus gefahren», erklärte der Mindelheimer.
Der Essener Ben Zwiehoff hatte über fast die gesamte Distanz Probleme mit der Kette. In den technischen Passagen fiel sie immer wieder vom Zahnkranz. «Ich war immer wieder an Georg dran, bin dann aber deshalb wieder zurück gefallen. Klar, es wäre heute vielleicht mehr gegangen, aber mit diesen Problemen bin ich mit Silber zufrieden», sagte Zwiehoff, dessen Bronzemedaille in der Schlussrunde durch den aufkommenden Martin Frey aus Bad Urach noch einmal in Gefahr geriet. Zwiehoff kam mit 55 Sekunden Rückstand ins Ziel, Frey hatte am Ende 1:03 Minuten Differenz. Daniel Voitl wurde Fünfter 2:38 Minuten zurück.
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