Montichiari (rad-net) - Lucas Liß vom RSV Unna hat bei den Bahnweltmeisterschaften der Junioren im italienischen Montichiari im Omnium der Junioren die Bronzemedaille gewonnen und dem Bund Deutscher Radfahrer (BDR) die vierte Medaille beschert. Im 1000 Meter Zeitfahren, der letzten Disziplin des Omniums, fuhr Liß mit 1:03,47 Minuten die beste Zeit im Wettbewerb und verbesserte sich noch vom vierten auf den dritten Platz. Gold ging an den Franzosen Bryan Coquard, Silber gewann der Brite Samuel Harrison.
«Für sein erstes Omnium hat Lucas hier eine super Gesamtleistung abgeliefert, die Medaille hat er sich absolut verdient», freute sich Bundestrainer Helmut Taudte.
Lucas Liß war ebenfalls überglücklich. «Nach Bronze in der Mannschaftsverfolgung jetzt noch Bronze im Omnium ist irre. Die sechs Disziplinen die im Rahmen des Omniums zu fahren sind, waren super anstrengend. Ich habe schwer gekämpft und auch vor dem letzten Zeitfahren, als ich noch auf Platz vier lag, habe ich nicht nicht aufgegeben und an meine Chance geglaubt. Darauf bin ich stolz»,
so der junge Mann aus Unna. «Das beide Disziplinen in denen ich jetzt eine Medaille geholt habe auch noch olympisch sind macht die Sache natürlich noch interessanter und motiviert mich extrem für die Zukunft», so Liß.
Die anderen Rennen waren für den BDR nicht so erfolgreich wie erhofft. Im Keirinfinale der Junioren stürze der Chemnitzer Stefan Bötticher an aussichtsreicher Stelle schwer. In der Zieleingangskurve, cirka 150 Meter vor dem Ziel lag der 18-jährige Sprint-Vizeweltmeister noch auf dem zweiten Platz und damit auf Medaillenkurs, kam bei dem hohen Tempo aber an das Hinterrad seines Vordermanns und stürzte. Der Fahrer an der dritten Stelle konnte nicht mehr aussteuern und stürzte über Bötticher. «Stefan hatte seine zweite Medaille so gut wie sicher, ob Gold oder Silber darüber kann man jetzt nur noch spekulieren. Aber von hinten kam nichts mehr. Dann passierte leider der Sturz. Für ihn tut mir das sehr leid. Glücklicherweise hat er aber nur Hautabschürfungen und keine ernsthaften Verletzungen. Das sah schon sehr böse aus», so Bundestrainer Jörg Winkler. Der zweite Starter im Keirin, Philip Hindes vom RSV Stelzenberg, schaffte in der ersten Runde nur den Sprung in den Hoffnungslauf in dem er dann ausschied. Gold holte sich der Australier Matthew Glaetzer vor Mauricio Quiroga aus Argentinien und Matthew Baranoski.
Im Scratch der Juniorinnen stürzte Sarah-Lena Hofmann (Viktoria Wombach) in der letzten Runde auf Platz zwölf liegend auf der Gegengeraden ebenso wie Lisa Küllmer (SSG Bensheim) im Omnium-Ausscheidungsfahren. Küllmer kam mit zehn weiteren Fahrerinnen zu Fall. Das Rennen wurde neutralisiert und sie konnte mit den weiteren gestürzten Fahrerinnen das Rennen wieder aufnehmen, schied dann aber früh aus. Bei der vierten Entscheidung des Tages, dem Sprint der Juniorinnen, kam Charlott Arndt auf Platz 16. Gold sicherte sich Hyejin Lee aus Korea die die Russin Ekaterina Gnidenko und die Australierin Holly Williams auf die Plätze zwei und drei verwies.
Zum Abschluß der Weltmeisterschaften stehen morgen noch die Entscheidungen im 1000 Meter Zeitfahren der Junioren, Madison Junioren, Omnium der Juniorinnen und Keirin Juniorinnen an. «Wir hoffen natürlich am letzten Tag auf eine weitere Medaille und so wie sich unsere Nachwuchsleute hier präsentieren haben wir auch eine realistische Chance. Als Zwischenfazit kann man bereits jetzt festhalten, dass wir zwar nicht in allen Disziplinen in der absoluten internationalen Spitze angekommen sind aber die Medaillen, gerade in den olympischen Disziplinen, lassen uns hoffen, dass wir guten Nachwuchs für den Elite-Bereich haben», so Günter Schabel, BDR-Vizepräsident für Leistungssport.